Die Wiedereinführung einer Vermögensteuer würde mehr schaden als helfen. Zudem würde eine Vermögensteuer nicht zur Haushaltskonsolidierung beitragen, dafür hohe Bürokratiekosten verursachen und Arbeitsplätze gefährden. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Befragung von Wirtschaftswissenschaftlern, die von der IW Consult, einer Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WirtschaftsWoche (WiWo) durchgeführt wurde.
22. Februar 2013Pressemeldung als DownloadGesamte Umfrage inklusive GrafikenExperten-Check "Vermögensteuer"
Die volkswirtschaftliche Meinung über die Einführung einer Vermögensteuer ist eindeutig: Von den 76 befragten Ökonomen lehnen 52 eine Vermögensteuer ab. „Bei einer Wiedererhebung der Vermögensteuer kämen die alten Probleme zurück: fiskalisch wäre sie wenig ergiebig, eine gleichmäßige Besteuerung aller Vermögensarten nicht praktikabel und die Trennung von Privat- und Betriebsvermögen sehr schwierig", sagt Prof. Dr. Juergen B. Donges, Universität Köln.
Befürworter der Einführung einer Vermögensteuer argumentieren vorrangig damit, dass die Steuer zur Haushaltskonsolidierung beitragen könnte. Dem widerspricht die große Mehrheit der Professoren. Von den 76 befragten Ökonomen vertreten ebenfalls 52 die Ansicht, dass dies nicht der Fall wäre. Lediglich 21 denken, dass eine Vermögensteuer zur Haushaltskonsolidierung beitragen würde. Von diesen 21 schätzen wiederum 19 das Ausmaß des Beitrags als gering ein.
Die Mehrheit der Befragten (49) ist zudem der Meinung, dass die Erhebung einer Vermögensteuer Arbeitsplätze gefährden würde. „Die Vermögenssteuer greift die Substanz der Unternehmen an, da sie auch bezahlt werden muss, wenn keine Gewinne erwirtschaftet werden. Das bedroht Arbeitsplätze“, so INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr.