Gerecht durch Marktwirtschaft
11 Fakten zum Wohlstand

Wie wir in Deutschland leben

Die Deutschen haben sich - auch dank der sozialen Marktwirtschaft - ein hohes Wohlstandsniveau erarbeitet. Wohlstand meint dabei längst nicht nur ökonomische Faktoren, wie etwa eine hohe Kaufkraft: Die Menschen leben länger und sind im Alter fitter, das Bildungsniveau steigt, die Umweltqualität nimmt zu. Ein Überblick über das Erreichte.

26. Mai 2017

Publikation bestellen Faktensammlung herunterladen11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland

 

Wohlstand in Deutschland auf Rekordniveau

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - finanzielle Sicherheit

Nach einer repräsentativen Umfrage von Kantar Emnid sagen 85 Prozent der Bundesbürger, dass der Wohlstand Deutschlands im Vergleich zu anderen westlichen Ländern hoch ist, und sogar 86 Prozent beurteilen die eigene wirtschaftliche Lage positiv.

Für Zufriedenheit sorgt maßgeblich die gute wirtschaftliche Entwicklung: Keine finanziellen Sorgen und ein sicheres Einkommen zu haben, sind für die Deutschen die wichtigsten, aber längst nicht die einzigen Wohlstandskriterien. Die durchschnitt­liche Lebenszufriedenheit in Deutschland war zuletzt so hoch wie zu keinem anderen Zeitpunkt nach der Wiedervereinigung.

Die Armut in Deutschland ist tendenziell rückläufig

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - EU-Armutsvergleich

Es gibt viele Definitionen von Armut – debattiert wird meist über die relative Einkommensarmut bzw. Einkommensunterschiede. Arm ist demnach, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient. Aussagekräftiger wird die Definition von Armut, wenn zusätzlich berücksichtigt wird, ob jemand unter materiellen Entbehrungen leidet. Laut Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) sind nach dieser Definition seit 2008 unverändert etwa drei Prozent der Bundesbürger betroffen. Werden weitere Faktoren wie Wohn­umfeld, Bildungs­niveau und Gesundheitsversorgung einbezogen, ist ein Rückgang von Armut erkennbar.

Für weitere Verbesserungen sollte die Sozialpolitik bei Arbeit und Bildung ansetzen. Die Armut ist bei Arbeitslosen neun Mal und bei Personen mit niedrigem Bildungsabschluss drei Mal so hoch wie im Durchschnitt der Bevölkerung.

Die Bürger leben länger und sind im Alter zufriedener

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - Lebensdauer

Start in ein langes Leben: Ein Mädchen, das heute geboren wird, hat eine Lebenserwartung von mehr als 83 Jahren. Für Jungen liegt dieser Wert bei mehr als 78 Jahren. Alleine in den vergangenen 20 Jahren hat sich die erwartete Lebensdauer um knapp vier Jahre für Frauen und fünf Jahre für Männer erhöht.

Menschen zwischen 65 und 85 Jahren bewerten ihre eigene Zufriedenheit durchschnittlich mit 7,4 von zehn Punkten – die meisten fühlen sich zudem jünger, als sie sind. Fast zwei Drittel der Senioren über 65 Jahren bezeichnen ihre wirtschaftliche Situation als gut oder sehr gut.

Quellen zur Grafik: Generali Altersstudie, 2017

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Der Arbeitsmarkt entwickelt sich positiv

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - Arbeitsmarkt

Mehr als 43 Millionen Menschen in Deutschland sind erwerbstätig – diese Zahl ist alleine im Jahr 2016 um mehr als 600.000 gestiegen. Wissenschaftler erwarten, dass der Trend anhält: 2017 könnte die Zahl der Erwerbstätigen noch einmal um 480.000 Personen steigen.

Dieser Positivtrend wirkt sich natürlich auch auf die Arbeitslosenquote aus. 2016 erreichte sie mit 6,1 Prozent einen Wert, der sich seit dem Jahr 2005 fast halbiert hat und auf dem niedrigsten Stand seit 1980 lag.

Mehr Bildung führt zu mehr Wohlstand

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - Bildungsabschluss

Das duale Ausbildungssystem und das Studium an einer Hochschule erfreuen sich großer Beliebtheit. Diesen Rückschluss lässt die konstant hohe Anzahl von Abschlüssen in beiden Bereichen jedenfalls zu.

Noch höhere und zielgerichtete Investitionen in die Bildung sind nötig, um nicht den Anschluss zu verlieren. Wenn die durchschnittliche Punktzahl deutscher Schüler in der globalen Pisa-Studie in Naturwissenschaften, Lesekompetenz und Mathematik um etwa 20 Prozent gesteigert würde, könnte das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf um 1,3 Prozent wachsen, haben Wissenschaftler berechnet.

Bürger können sich von ihrem Lohn mehr leisten

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - Kaufkraft Object

Die Löhne steigen schneller als die Preise: Das führt dazu, dass die Deutschen sich von ihrem Gehalt immer mehr leisten können. Ein (repräsenta­tiver) Warenkorb, für den man 1950 noch eine volle Stunde arbeiten musste, ist heute in einem Fünftel der Zeit verdient. Allein im vergangenen Jahr stiegen die Reallöhne um 1,8 Prozent. Über ein hohes Plus konnten sich zuletzt auch ungelernte Arbeitnehmer und geringfügig Beschäftigte freuen.

Entgegen starrer Ost-West-Muster ist die Bevölkerung im Osten Deutschlands von dieser Entwicklung nicht ausgeschlossen. Berücksichtigt man die regionalen Preisunterschiede, ist der Kaufkraftunterschied zwischen Ost und West heute nur noch gering.

Im internationalen Vergleich hohe Löhne und kurze Arbeitszeit

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - Löhne und Arbeitszeit

Die hiesigen Löhne gehören zu den höchsten weltweit – arbeiten müssen die deutschen Arbeitnehmer für ihr Geld jedoch weitaus kürzer als ihre Kollegen im Ausland. 1.371 Stunden haben Beschäftigte in Deutschland im Jahr 2015 durchschnittlich gearbeitet. Das ist so wenig wie in keinem anderen der 36 OECD-Staaten. Beim verfügbaren Haushalts­nettoeinkommen, also der Summe aller Einnahmen nach Abzug von Steuern, landet Deutschland im OECD-Vergleich auf den vorderen Plätzen.

Dafür kostet eine Arbeitsstunde aus Sicht der Unternehmen in Deutschland im Schnitt 33 Euro. Das liegt deutlich über dem EU-Wert von 25,40 Euro. In den östlichen Nachbarländern Polen und Tschechien sind die Arbeitskosten nicht einmal halb so hoch.

Quelle zur Grafik: OECD, 2016

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Arbeit ist sicherer und gesünder geworden

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - Frührente

Immer weniger Menschen müssen aus gesundheit­lichen Gründen früher in Rente gehen. Zuletzt waren das etwas über 174.000 Bürger. Mitte der 90er-Jahre gingen jährlich mehr als 100.000 Menschen aus gesundheitlichen Gründen früher in Rente.

Beschäftigte in Deutschland arbeiten zudem immer sicherer. Pro eine Million Arbeitsstunden ereigneten sich im Jahr 2015 nur 14 Unfälle; im Vergleich zum Vorjahr sank dieser Wert um knapp zwei Prozent. Innerhalb von zwei Jahrzehnten hat sich dieser Wert nach Berechnungen der Deutschen Gesetz­lichen Unfallversicherung halbiert.

Der Platz zum Wohnen nimmt zu

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - Wohnfläche

Die Wohnfläche pro Bürger ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Seit der Jahrtausendwende stehen jedem Einwohner Deutschlands durchschnittlich fast sieben Quadratmeter mehr Raum zum Wohnen zur Ver­fügung. Aktuell sind es mehr als 46 Quadratmeter pro Kopf.

Die Menschen können zudem ihre Wohnkosten besser schultern als früher. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes geben aktuell 14 Prozent an, dass die Wohnkosten sie wirtschaftlich stark belasten. Im Jahr 2008 waren es noch 24 Prozent.

Kaum eine andere Nation gibt so viel für Reisen aus

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - Reiseausgaben

Ausspannen am Strand, Wandern in den Bergen oder Städteurlaub: Die Deutschen reisen gerne und viel. Dabei geben sie im Haupturlaub im Schnitt 90 Euro pro Tag und Person aus und bleiben 13 Tage fort. Die Ausgaben deutscher Touristen summierten sich im vergangenen Jahr auf 88 Milliarden Euro. Internationalen Vergleichen zufolge sind die Gesamtausgaben nur in den wesentlich bevölkerungsstärkeren Ländern China und USA noch höher.

Die Deutschen haben vergleichsweise viel Urlaub – 26 bis 30 Tage sind für viele Arbeitnehmer die Norm. Hinzu kommen je nach Bundesland bis zu zwölf Feiertage. Deutsche Staatsbürger können zudem 177 Länder ohne Visum bereisen. Einen so wert­vollen Reisepass hat keine andere Nation.

Quelle zur Grafik: Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen, 2015, 2016, 2017

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Deutsche sind zufrieden mit Umweltqualität am Wohnort

11 Fakten zum Wohlstand in Deutschland - Umweltqualität

Ökologische Faktoren gehören für viele Bundesbürger zum Wohlstand. Und fragt man nach drängenden Problemen, nennt jeder Fünfte einen Aspekt des Umwelt- und Klimaschutzes. Kritisch sehen die Deutschen die weltweite Entwicklung. Mit der Umweltqualität am eigenen Wohnort waren bei einer Befragung im Jahr 2014 dagegen 86 Prozent zufrieden – deutlich mehr als im Jahr 2000.

Die Yale University lobt Deutschland in ihrem reno­m­mierten Environmental Performance Index (EPI) unter anderem für die Biodiversität und die Aufbereitung von Abwasser. Dennoch ist Deutschland im Ranking von 180 Ländern zuletzt auf Platz 30 gefallen. Der Grund: Andere Länder haben sich noch stärker verbessert.

Ausgewählte Quellen

Armut in Europa: Eine multidimensionale Betrachtung,
Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Februar 2017

Die soziale Situation in Deutschland,
Bundeszentrale für politische Bildung, März 2017

Lebenszufriedenheit in Ostdeutschland holt auf,
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), 2017

Rentenversicherung in Zeitreihen 2016,
Deutsche Rentenversicherung Bund, Oktober 2016