Pressespiegel
INSM-Talkshowstudie

Erwähnung in der BILD-Zeitung

Angesichts der derzeitigen Wirtschaftslage wird in Polittalkshows nicht genug über Wirtschaft gesprochen. Und wenn, dann ohne die Wirtschaft selbst. Praktisch betroffene Wirtschaftsvertreter kommen nur unzureichend zu Wort. ARD und ZDF verfehlen somit eigene Programmgrundsätze. Die Bild berichtete.

21. Januar 2024

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Eine neue Studie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) untersucht die Gästeverteilung in Sendungen mit Wirtschaftsthematik von vier großen Polittalkshowformaten des ARD und ZDF. Die analysierten Formate sind Maischberger, Maybrit Illner, hart aber fair und Anne Will.

Das Ergebnis lässt zu wünschen übrig. Es zeigt eine Diskrepanz zwischen den Programmgrundsätzen der Sender, die Fairness und Meinungsvielfalt vorschreiben, und der tatsächlichen Praxis. „Es wird über Wirtschaft, aber nicht mit der Wirtschaft gesprochen“ so Thorsten Alsleben, Geschäftsführer der INSM. Obwohl das Unternehmertum direkt betroffen ist, findet unternehmerische Perspektive nur wenig Platz in Diskussionen um Wirtschaftsthemen. Gerade einmal 9% aller Gäste, die in den untersuchten Sendungen zu Wort kamen, sind Wirtschaftsvertreter. 

Besonders schlecht schnitt das Format „Anne Will“ ab. Dort wurde lediglich einem Vertreter der Wirtschaft die Gelegenheit geboten, sich zur Wirtschaft zu äußern. Angesichts der neun Sendungen, in denen wirtschaftliche Themen auf der Agenda standen, ist der Anteil der Wirtschaftsvertreter an den Gästen mit 2,3% unverhältnismäßig gering und ein Armutszeugnis für den renommierten TV-Talk.

Im Kontrast dazu steht das Format „hart aber fair“, das mit einer vielfältigeren und themengerechteren Gästeverteilung überzeugt. In zehn von zwölf Sendungen mit Wirtschaftsthematik wurde mindestens ein Wirtschaftsvertreter in die Diskussion miteinbezogen. Insgesamt belief sich der Gästeanteil der Unternehmer und Wirtschaftsverbandsvertreter auf moderate 22%.

Die BILD griff die Studie in ihrer Ausgabe vom 21. Januar 2024 auf und sah ebenfalls eine glasklare Inkonsistenz zwischen Grundsatz und Praxis bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF.

Angesichts der momentanen wirtschaftlichen Herausforderungen, die sich nicht nur im Schrumpf des Bruttoinlandprodukts, sondern auch in den Landwirtschafts- und Logistikprotesten auf den Straßen Berlins widerspiegeln, ist unternehmerische Perspektive und Expertise mehr denn je in den Wirtschaftsdiskussionen von Polittalkshows gefragt.