Kampagne: Bürokratieabbau
EU-Wirtschaftspolitik unter der Lupe

Familienunternehmen fordern Reformen

EU-Wirtschaftspolitik unter der Lupe

Familienunternehmen fordern Reformen

Eine repräsentative Befragung von 1038 Familienunternehmen durch das ifo-Institut zeigt: Die EU-Wirtschaftspolitik erhält von den deutschen Familienunternehmen schlechte Noten!

23. Januar 2024

Mehr als zwei Drittel kritisieren die Politik mit den Noten 4 bis 6, insbesondere aufgrund der zunehmenden Bürokratie aus Brüssel. Während die Grundfreiheiten der EU positiv gesehen werden, belastet die steigende Bürokratie die Unternehmen stark, wobei fast drei Viertel der größten Familienunternehmen zusätzliches Personal zur Bewältigung der Berichtspflichten einstellen mussten. Vorwiegend das EU-Lieferkettengesetz steht in der Kritik, den Außenhandel unnötig zu verkomplizieren und zu bürokratisieren, ohne dabei signifikante Fortschritte im Schutz von Menschenrechten und Umwelt zu erzielen. Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung, betont die negativen Auswirkungen auf den Handel und die geringen Fortschritte in zentralen sozialen und ökologischen Fragen.   

So kurz vor der anstehenden EU-Wahl sind die Ergebnisse der Studie ein wichtiges Signal für die Politik. So schätzen die Familienunternehmen zwar grundsätzlich die Grundfreiheiten des EU-Binnenmarktes, den freien Waren-, Personen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr, doch die Wirtschaftspolitik selbst wird kritisch gesehen: 

1. Die meisten Umfrageteilnehmer vertreten die Meinung, dass die Europäische Union unzureichende Maßnahmen für die Förderung des wirtschaftlichen Wachstums ergreift. 

2. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen ordnen die Leistung der EU in der Wirtschaftspolitik den unteren Notenbereichen 4 bis 6 zu. 

3. 89 Prozent der Befragten äußert Unzufriedenheit über die gestiegene bürokratische Belastung, die aus europäischen Regelungen resultiert. 

4. Knapp sieben von zehn Familienunternehmen geben an, dass ihre Arbeitslast aufgrund der zunehmenden Bürokratie in den letzten zwei Jahren angewachsen ist.

Familienunternehmen spielen eine entscheidende Rolle in der Wirtschaft der EU. Um ihre starke Position zu bewahren und zukünftige Herausforderungen meistern zu können, ist eine gezielte und effektive Unterstützung durch die Politik unerlässlich. Die Ergebnisse der Studie sollten als Weckruf dienen, um notwendige Reformen und Maßnahmen zu initiieren, die den Familienunternehmen zugutekommen und das wirtschaftliche Wachstum in der EU fördern. 

Insbesondere mit Blick auf die schwachen Wirtschaftsaussichten besteht dringender Handlungsbedarf bei der EU-Politik. Die überbordende Bürokratie muss eingedämmt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität der EU als Wirtschaftsstandort wieder zu stärken.  

Forderungen für eine zukunftsfähige EU-Wirtschaftspolitik:

1. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit: Die EU muss effektivere Maßnahmen ergreifen, um die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen zu verbessern und wirtschaftliches Wachstum zu fördern.   

2. Verringerung der Bürokratie: Es ist dringend notwendig, die Bürokratiebelastung zu reduzieren. Die EU sollte Prozesse vereinfachen und unnötige Regulierungen abbauen, um Unternehmen zu entlasten. 

3. Förderung von Innovation und Digitalisierung: Die EU sollte Initiativen unterstützen, die Innovationen und den digitalen Wandel in Familienunternehmen vorantreiben, um deren Zukunftsfähigkeit zu sichern. 

4. Verbesserung der administrativen Unterstützung: Die EU muss digitale Lösungen und Hilfsangebote für Unternehmen verbessern, um den administrativen Aufwand zu minimieren und die Effizienz zu steigern. 

 

Diese Maßnahmen sind entscheidend, um das Vertrauen der Familienunternehmen in die EU-Politik wiederherzustellen und die Grundlagen für ein starkes, wettbewerbsfähiges Europa zu schaffen.