Zeitarbeit schafft keine neuen Jobs? Der Aufschwung am Arbeitsmarkt ist ausschließlich dem steigenden Niedriglohnsektor zu verdanken? Ältere finden keinen Arbeitsplatz mehr?
Dies sind drei Beispiele für Vorurteile gegenüber den Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt seit den Agenda-Reformen. Dass sie eben nicht der Wahrheit entsprechen, lässt sich mit zahlreichen Statistiken belegen. Auf Grundlage dieses Datenmaterials haben wir eine übersichtliche Faktensammlung zusammengestellt. Sie bietet einen schnellen und fundierten Einblick in die Entwicklungen am Arbeitsmarkt seit der Umsetzung der Agenda 2010.
11. Gehaltsunterschied zwischen Mann und Frau
Faktensammlung bestellen 11 Fakten herunterladen11 Fakten zum Arbeitsmarkt
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist mit 29 Millionen fast wieder auf dem Rekordniveau von 1992. Gleichzeitig stieg auch das Arbeitsvolumen zwischen 2005 und 2012 um rund 2,4 Milliarden Stunden auf 58,1 Milliarden Stunden.
Die Zahl der ALG-II-Empfänger ging im Zeitraum zwischen 2006 und 2012 um knapp 16 % auf rund 6,1 Millionen Personen zurück.
In keinem anderen EU-Land ist die saisonbereinigte Arbeitslosenquote der 15- bis 24-Jährigen niedriger als in der Bundesrepublik.
Zwischen 2001 und 2007 haben 78 % der dazu berechtigten Betriebe ausgebildet. Sie investierten dabei pro Jahr rund 24 Milliarden Euro in 1,6 Millionen junge Arbeitnehmer.
Die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen ist zwischen 2000 und 2012 von 37,4 % auf 61,5 % gestiegen. Bei den 60- bis 64-Jährigen hat sie sich im gleichen Zeitraum (2000: 19,6 %) mehr als verdoppelt und lag im Februar 2013 bei 46,5 %.
Nur 2,5 % der Personen über 65 Jahre beziehen Grundsicherung.
Zwischen 2006 und 2011 waren rund 1,5 Millionen der neu entstandenen 2 Millionen Beschäftigungsverhältnisse „Normalarbeitsplätze“.
Besonders durch exible Beschäftigungsformen scha ten so in den vergangenen Jahren viele Geringquali zierte und Langzeitarbeitslose den Einstieg in Arbeit (vgl. Fakten 6 bis 10)
Die Zahl der Minijobber ist zwischen Juni 2006 und Juni 2012 konstant geblieben, während sich die Gesamtzahl der Erwerbstätigen um über 2,4 Millionen Personen erhöht hat.
Fast jeder dritte geringfügig Beschäftigte nimmt im Anschluss an den Minijob eine sozialversicherungsp ichtige Beschäftigung auf.
Rund 98 % der sozialversicherungsp ichtig Beschäftigten müssen nicht aufstocken und können von ihrer Arbeit leben.
Rund die Hälfte der Aufstocker übt einen Minijob mit einem Einkommen von höchstens 450 Euro aus, weitere 20 % sind teilzeitbeschäftigt.
Die Erwerbsbeteiligung von Frauen be ndet sich in stetigem Wachstum. Besonders seit 2005 verzeichnet sie einen sprunghaften Anstieg.
Der reale Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen beträgt nur 2 %. Dies zeigen Berechnungen, die Unterschiede bei Bildungsstand, Dauer der Betriebszugehörigkeit und familienbedingten Auszeiten von Frauen (maximal 18 Monate) mit einbeziehen.