„Die Energiewende steht auf der Kippe, wenn es nicht gelingt die ausufernden Kosten für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu bremsen.“ So fasst der Geschäftsführer der Initiative Neue Marktwirtschaft (INSM) Hubertus Pellengahr die Ergebnisse des „INSM-Frühstücksdialogs“ mit dem Titel „Der Preis der Energiewende – Ausblick und Akzeptanz“ zusammen. Der „INSM-Frühstücksdialog“ ist eine Veranstaltung, bei der sich Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über aktuelle Themen austauschen können.
8. November 2012Professor Marc Oliver Bettzüge, Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln, stellt fest: „Für die Energiewende, insbesondere für die ehrgeizigen Ausbauziele der Erneuerbaren Energien, fehlt weiterhin ein schlüssiges ordnungspolitisches Gesamtkonzept.“ Die Bundesregierung müsse auf einen europäischen Gesamtansatz hinwirken. „Eine europäische Marktordnung muss wettbewerblich, technologieneutral und innovationsorientiert sein“, so Bettzüge. Parallel zu dieser längerfristigen Zielstellung sieht er raschen Reformbedarf in der deutschen Marktordnung, unter anderem beim EEG.
Die Zeit drängt betonte Oliver Krieg, Senior Director beim Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid. Die Bereitschaft der Bevölkerung noch mehr für die Förderung der Erneuerbaren Energien bezahlen zu müssen, sei äußerst gering. „Mit dem neuen Umlagesatz im Jahr 2013 ist für zwei Drittel der Bevölkerung der akzeptable Kostenspielraum bis zur Schmerzgrenze ausgereizt“, so Krieg. Im Hinblick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr könnte das für die Parteien nicht folgenlos bleiben. „Für die Mehrheit der Deutschen spielt die Bezahlbarkeit der Energiewende eine große Rolle bei der Wahlentscheidung“, erklärte Krieg.