Soziale Marktwirtschaft
Soziale Marktwirtschaft

INSM-Argumente rund um die Soziale Marktwirtschaft

Die Anfangszeiten der Sozialen Marktwirtschaft waren nicht rosig: 10 Prozent Arbeitslosigkeit, Nahrungsmittel auf Bezugsschein, wuchernder Schwarzmarkt, hohe Steuern für Unternehmen und Alliierte, die in alles hineinregierten. Lesen Sie mehr über den Weg ins Wirtschaftswunder.

18. März 2010

INSM Argumente rund um die Soziale Marktwirtschaft Wolfgang Clement

Die Soziale Marktwirtschaft nützt der ganzen Gesellschaft. Sie bringt Fortschritt, mehr Wohlstand, sorgt für eine gute Ausbildung junger Menschen und auch für Schwächere. Sie bringt sogar Vorteile für den Umweltschutz. Lesen Sie hier INSM-Argumente rund um unser Wirtschaftssystem, dem einige trotz unabweisbarer Erfolge immer wieder mit Vorurteilen begegnen. 

INSM Argumente rund um die Soziale Marktwirtschaft Arbeitslosigkeit sinkt auf rund 3 Millionen

Warum die Soziale Marktwirtschaft der ganzen Gesellschaft nutzt

Die Soziale Marktwirtschaft sorgt für Jobs. In einer INSM-Studie haben Wissenschaftler des Instituts zur Zukunft der Arbeit die Ursachen für den Beschäftigungsaufbau der letzten Jahre analysiert. Ihrem Urteil nach haben gerade die (marktwirtschaftlichen) Arbeitsmarktreformen der Jahre 2003 bis 2005 wesentlich mit dafür gesorgt, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland von mehr als fünf Millionen im Oktober 2008 auf rund 3 Millionen gesunken ist. Dazu kam eine maßvolle Lohnpolitik, die Deutschland im internationalen Vergleich bei den Arbeitskosten international betrachtet wieder wettbewerbsfähiger gemacht hat. Rund 40 Millionen Menschen haben in Deutschland aktuell Arbeit, das ist mehr als je zuvor. Binnen Jahresfrist entstanden jeden Tag über 1700 neue Stellen. Zumeist waren es sozialversicherungspflichtige Vollzeitjobs.

"Das mir vorschwebende Ideal beruht auf der Stärke, dass der Einzelne sagen kann: "Ich will mich aus eigener Kraft bewähren, ich will das Risiko des Lebens selbst tragen, will für mein Schicksal verantwortlich sein." Diese Sätze stammen von Ludwig Erhard, der die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland etablierte. Marktwirtschaftliche Reformen haben in Deutschland Millionen Menschen die Chance auf einen neuen Einstieg in Arbeit gegeben.

Dieser Einstieg geht einher mit einer Stärkung des Selbstwertgefühls, denn man wird wieder gebraucht und ist nicht länger auf staatliche Transferleistungen angewiesen. Damit wächst auch die persönliche Zuversicht und das Selbstvertrauen.

Noch immer warten allerdings Millionen Menschen auf Ihre Chance zum Einstieg. Deshalb müssen die marktwirtschaftlichen Reformen in Deutschland fortgesetzt und weitergeführt werden. Die gesamte Wirtschafts-, Finanz- und Steuerpolitik muss darauf abgestimmt sein, dass Unternehmen motiviert werden, neue Jobs zu schaffen. Sie brauchen dazu eine moderne Infrastruktur, Steuer- und Abgabensätze, die sie im internationalen Vergleich nicht über Gebühr belasten, einen Ordnungsrahmen bei den Arbeits- und Steuergesetzen, der sie nicht unnötig einengt sowie ein offenes internationales Handelssystem. Zudem muss eine berechenbare Geldpolitik stabile Preise sichern.

Ideologiefrei müssen auch sämtliche flexiblen Möglichkeiten von Beschäftigung ausgeschöpft werden - zum Beispiel Zeitarbeit, die sich in Deutschland längst zu einem Beschäftigungsmotor entwickelt hat. 

INSM Argumente rund um die Soziale Marktwirtschaft Einstiegs-Chance Zeitarbeit

Welche Vorteile die Zeitarbeit am Arbeitsmarkt bringt

Rund 75 Prozent aller neuen Jobs sind im Jahr 2006 in der Zeitarbeit entstanden. Auch 2007 kamen mehr als 30 Prozent aller neuen Jobs aus diesem Sektor. Einstiegs-Chancen bietet die Zeitarbeit Berufsanfängern. Sie können hier erste Erfahrungen im Job sammeln. Auch Mütter, die nach der Geburt eines Babys länger Pause gemacht haben, können sich über die Zwischenzeit Zeitarbeit wieder in ihren Job einarbeiten. Zeitarbeit bietet Ihnen zudem zeitliche Flexibilität, um Kind und Job unter einen Hut zu bringen.

Auch geringer Qualifizierte finden bei Zeitarbeitsunternehmen Chancen, eine bezahlte Beschäftigung aufzunehmen. Zeitarbeit ist vielfach auch für Langzeitarbeitslose eine Brücke in den ersten Arbeitsmarkt. Ein Siebtel aller Einsteiger in diesem Sektor war szuvor mehr als ein Jahr ohne Job.

Weil die Zeitarbeit neue Jobchancen bringt, ist sie nützlich für die ganze Gesellschaft - denn sozial ist, was Arbeit schafft. 

INSM Argumente rund um die Soziale Marktwirtschaft Wettbewerb Telekommunikation

Warum marktwirtschaftlicher Wettbewerb der ganzen Gesellschaft nützt

Wettbewerb ist die Triebfeder für den Erfolg der Sozialen Marktwirtschaft. Denn Wettbewerb sorgt für Beschäftigung und Wachstum. Und das funktioniert so. Anbieter von Waren und Dienstleistungen bemühen sich um die Gunst der Kunden und Konsumenten. Wer da erfolgreich sein will, muss seine Produkte ständig weiterentwickeln, ihre Qualität optimieren und möglicherweise auch die Preise senken. Das nützt den Verbrauchern, die optimale Qualität zum günstigsten Preis wählen können. Die Unternehmen setzt der Wettbewerb ständig unter Innovationsdruck. Auf diese Weise treibt die Marktwirtschaft die Entwicklung voran. Deshalb liefert die Marktwirtschaft unterm Strich bessere Ergebnisse als eine staatlich gelenkte Planwirtschaft ohne Konkurrenz.

Ein Beispiel dafür ist der Telekommunikationsmarkt. Er wurde Ende der 90er Jahre liberalisiert. Private Marktteilnehmer konnten mit dem früheren Monopolisten Post konkurrieren. So sanken die Preise für Festnetztelefonate auf etwa einen Cent pro Minite. 19997 waren es noch über 30 Cent. Dazu kamen viele neue Leistungen der Telekommunikation, die Verbrauchern heute angeboten werden - zum Beispiel mobiles Internet und TV, UMTS, DSL. 

INSM Argumente rund um die Soziale Marktwirtschaft Erfolgreich neue Technologie vermarkten.

Wie die Soziale Marktwirtschaft den Fortschritt treibt, und warum das den Menschen nützt

Wenn Unternehmen in einem immer härteren weltweiten Wettbewerb bestehen wollen, müssen sich ständig den Wünschen der Kunden nach neuen Produkten und Dienstleistungen anpassen. Wer hier erfolgreich bleiben will, muss intensive Forschung treiben und ständig die Grenzen des Machbaren neu ausloten. Dieses Spiel von Angebot und Nachfrage bringt immer neue Dienstleistungen und Produkte, die sich wenige Jahre zuvor niemand hätte vorstellen können. Der Verbraucher profitiert davon.

Ein Beispiel dafür, wie produktiv dieser Überlebenskampf, in den der marktwirtschaftliche Wettbewerb die Unternehmen stellt, sein kann, ist die VON ARDENNE Anlagentechnik GmbH in Dresden. Kurz nach der Wende stand diese Firma vor dem Aus. Doch das vorhandene Know-how und die Motivation der Mitarbeiter, zu überleben, sorgten für ein glanzvolles Comeback. Das Unternehmen entwickelte und vermarktete erfolgreich eine neue Technologie, um Fensterglas mit besseren Wärmedämmungseigenschaften auszustatten. In einem normalen Einfamilienhaus lassen sich mit dieser Dünnschichttechnologie damit 600 Liter Heizöl pro Jahr einsparen. Obendrein vermindert die Dresdener Innovation den CO2-Ausstoß.

Mit diesem neuen Produkt und weiteren Erfindungen im Bereich der Solartechnologie bewegt sich das Unternehmen erfolgreich am Markt und erwirtschaftet mit seinen Energie-Sparprodukten einen Umsatz von weit über 100 Millionen bei stark steigender Tendenz. 550 Menschen haben dort Arbeit, so eine aktuelle Publikation des Bundeswirtschaftsministeriums

INSM Argumente rund um die Soziale Marktwirtschaft Duale Ausbildung: Jugendliche im Berufsleben

Was (Markt-) Wirtschaft für die Ausbildung der jungen Generation tut

1,6 Millionen Jugendliche, das sind 60 Prozent eines Altersjahrgangs, werden in Unternehmen ausgebildet. Sicher, die jungen Leute arbeiten auch in ihren Ausbildungsbetrieben. Doch auch abzüglich dieser eingebrachten Arbeitsleistung beläuft sich der Wert dieser Ausbildung, die durch die Wirtschaft geleistet wird, auf jähgrlich fast 15 Milliarden Euro.

Im Ausland gilt diese duale Ausbildung vielfach als Vorbild. Denn die Jugendlichen werden so in Theorie UND Praxis optimal aufs Berufsleben vorbereitet. Sie erhalten so gleichzeitig fachliche und persönliche Schlüsselqualifikationen und kennen die betrieblichen Prozesse bereits bestens, wenn sie in den Job einsteigen.

Das System der dualen Ausbildung (Betrieb und Berufsschule) ist zudem sehr flexibel und kann sich auf neue Anforderungen sehr gut einstellen: In den letzten 12 Jahren wurden 79 neue Berufe entwickelt, zudem wurden 215 bereits vorhandene Berufe überarbeitet.

So erhalten die jungen Leute eine Ausbildung, die stets up to date ist.
Bei der dualen Ausbildung arbeiten Wirtschaft und Staat zusammen. So haben beide Seiten den sogenannten Ausbildungspakt geschlossen. In diesem Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland hat sich die Wirtschaft das Ziel gesetzt, jährlich im Schnitt 60 000 neue Lehrstellen zu schaffen sowie 30 000 Betriebe neu für die Ausbildung junger Leute zu gewinnen.

Dabei soll auch nicht durch den Rost fallen, wer kein Überflieger ist. Im Rahmen dieses Ausbildungspaktes hat die Wirtschaft außerdem 40 000 Plätze für Jugendliche eingerichtet, die nur wenig Chancen haben, direkt eine Lehrstelle zu erhalten. Sie durchlaufen eine Einstiegsqualifizierung, um neue Perspektiven für den Ausbildungs- und Berufseinstieg zu gewinnen. Das ist wichtig, denn wer gar nichts gelernt hat, ist im späteren Leben sonst womöglich dauerhaft auf staatliche Transferleistungen angewiesen. Der Einstieg soll für möglichst viele möglich sein. 

INSM Argumente rund um die Soziale Marktwirtschaft Ressourcen schonend wirtschaften.

Was eine funktionierende Marktwirtschaft für den Umweltschutz bringt

Wachstum, Beschäftigung, Wohlstand auf der einen Seite und Umweltschutz auf der anderen Seite: das ist kein Gegensatz, sondern bedingt sich sogar. Denn Maßnahmen des Umweltschutzes müssen erst einmal erwirtschaftet werden. Ohne die Erlöse einer funktionierenden Marktwirtschaft fehlt Geld für den Bau von Abfall- oder Abwasserentsorgungsanlagen.

Zudem kann die Marktwirtschaft per se Ressourcen schonendes Verhalten treiben. Verantwortungsvolle Unternehmen bestehen im weltweiten Wettbewerb nur dann, sie Ihre Produktion effizienter gestalten. Das zwingt sie dazu, ständig auf der Suche nach Innvationen zu sein, wie sie mit weniger Material- und Energieeinsatz arbeiten können.

Dazu kommt, dass sich am Markt zunehmend Verbraucher bewegen, die Produkte auch nach Umweltschutzaspekten kaufen. 

INSM Argumente rund um die Soziale Marktwirtschaft Sozialpolitik: Neue Beschäftigungschancen

Warum eine funktionierende Marktwirtschaft die beste Sozialpolitik ist

Ein Land mit einer erfolgreichen funktionierenden Marktwirtschaft bietet den besten Schutz vor Armut. Die marktwirtschaftlichen Reformen der letzten Jahre - vor allem am Arbeitsmarkt - haben dafür gesorgt, dass zigtausende Menschen neue Beschäftigungschancen gefunden haben. Vom Beschäftigungsaufbau haben vor allem Menschen profitiert, die den Einstieg am schwersten finden. Es waren Langzeitarbeitslose, Geringqualifizierte und Ältere. Die Erwerbsquote der Generation 55 plus lag im Jahr 2005 bei nur 45,5 Prozent. Im Jahr 2007 war sie um 6,5 Prozentpunkte auf 52 Prozent gestiegen.

Nur eine funktionierende Marktwirtschaft kann zudem dafür sorgen, dass der Staat jene, die sich nicht selbst helfen können. unterstützen kann. Kontinuierlich ist in Deutschland seit der Nachkriegszeit der Anteil der Wirtschaftsleistung gestiegen, der für soziale Zwecke umverteilt wird. Er lag zunächst bei 15 Prozent, heute sind es rund 30 Prozent.

Die Soziale Marktwirtschaft lässt die Schwächeren keineswegs allein. Das beleget auch die Statistik. In Deutschland hat ausnahmslos jeder gesetzlichen Anspruch auf das Existenzminimum. Und rund jeder vierte zwischen 18 und 65 lebt ganz oder teilweise mit staatlicher Unterstützung. Bezahlt wird dies vor allem von Besserverdienern. So trägt das obere Viertel der Einkommensbezieher mit 76 Prozent der Lohn- und Einkommensteuer einen größeren Anteil an der Steuerlast als je zuvor.
Solche Zahlen belegen, dass die "Gerechtigkeitslücke", von der manche sprechen, vielfach eine gefühlte ist.