Presseschau

Studie: Sprungbrett Niedriglohn

Mit der Vorstellung der Studie „Der Niedriglohnsektor in Deutschland: Entwicklung, Struktur und individuelle Erwerbsverläufe“ am 30.08.2011 konnte die INSM eine breite Diskussion in den Medien auslösen. Zahlreiche regionale und überregionale Tageszeitungen berichteten und kommentierten die Ergebnisse der Studie.

30. August 2011

Gut besucht: Die Pressekonferenz der INSM zum Gutachten "Der Niedriglohnsektor in Deutschland" Gut besucht: Die Pressekonferenz der INSM zum Gutachten "Der Niedriglohnsektor in Deutschland"

Das zentrale Ergebnis der Studie, welche das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) Köln erstellt hat: Jährlich steigen 24,1 Prozent aller Geringverdiener in den Normalverdienerstatus auf. In umgekehrter Richtung liegt die Zahl bei lediglich 4,8 Prozent. Diese Fakten wurden in nahezu allen Medien aufgegriffen, so auch in Handelsblatt online vom 30. August.

Des Weiteren bestätigt das Gutachten, dass der Niedriglohnsektor vor Armut schützt. Nur 16 Prozent der Menschen in diesem Beschäftigungsbereich sind armutsgefährdet. Unter den Arbeitslosen beträgt die Rate dagegen über 60 Prozent, auch dieses Ergebnis wurde in den Medien, zum Beispiel in der Berliner Zeitung aufgegriffen und erörtert.

Die INSM entkräftet mit der Studie die Drohkulisse des Niedriglohnsektors, denn sie zeigt: Niedriglöhne sind für viele Menschen vor allen Dingen Einstiegslöhne. Das Gutachten zeige weiterhin, dass die gezielt geschürte Angst vor dem Abrutschen breiter Beschäftigungsgruppen in den Geringverdienerstatus unbegründet sei, kommentierte Sven Astheimer in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM begründete im Zusammenhang der Studie erneut, warum sich die INSM gegen gesetzlich festgelegte Mindestlöhne wende: „Mindestlöhne verhindern nicht nur den Einstieg in den Arbeitsmarkt, sondern auch den finanziellen wie sozialen Aufstieg.“ Über kurzfristige, niedrig bezahlte Beschäftigung hätten in den letzten Jahren viele Menschen überhaupt erst zurück in den Arbeitsmarkt gefunden. „Niedriglöhne sind Einstiegslöhne“, so zitierte unter anderem die WELT den INSM-Geschäftsführer.

Das klare Bekenntnis der INSM gegen Mindestlöhne und der Vorstoß von Josef Laumann (CDA-Vorsitzender), für eine generelle Lohnuntergrenze lösten eine erneute Mindestlohn-Debatte aus. Diese griffen die meisten regionalen und überregionalen Medien in ihrer Berichterstattung über die INSM Studie auf. So auch die Frankfurter Rundschau.

Hubertus Pellengahr im Gespräch mit dem Mitteldeutschen Rundfunk Hubertus Pellengahr im Gespräch mit dem Mitteldeutschen Rundfunk

Der Mitteldeutsche Rundfunk stellte in einem Beitrag die Positionen der INSM und die der Gewerkschafter gegenüber. Vertreter von Gewerkschaften äußerten sich besorgt darüber, dass der Niedriglohnsektor eher in Armut, denn in Beschäftigung führe.