Die deutsche Wirtschaft wächst. Und alle haben etwas davon: Wir haben so viele Arbeitsplätze wie noch nie, die Arbeitsbedingungen sind gut und fair, die Kaufkraft steigt. Deutschland ist das Land der Guten Arbeit. Warum das so ist? Wir haben die Fakten zusammengetragen.
7. Oktober 2015
Fakt 1: Immer weniger Menschen sind arbeitslos
Fakt 2: Die unbefristete Festanstellung in Vollzeit nimmt zu
Fakt 4: Deutschland hat viel Freizeit
Fakt 5: Die Arbeit wird immer sicherer und gesünder
Fakt 6: Die Zufriedenheit mit der Arbeit steigt weiter
Fakt 7: Die Frauen setzen sich durch
Fakt 8: Leben und Beruf sind im Einklang
Fakt 9: Zeitarbeit ist der erfolgreiche Einstieg in Arbeit
Flexible Beschäftigungsformen wie Zeitarbeit oder befristete Arbeitsverträge sind eine wichtige Ergänzung im Arbeitsmarkt. Sie verdrängen aber nicht die unbefristete Festanstellung in Vollzeit. Fakt ist: Zwischen 2006 und 2013 sind rund 2 Millionen neuer Jobs entstanden, davon 1,9 Millionen unbefristet und in Vollzeit. Ihr Anteil hat also zugenommen, während der Anteil der flexiblen Beschäftigung konstant blieb.
Seit 1950 hat sich die Kaufkraft je geleisteter Arbeitsstunde fast versechsfacht. Allein nach der deutschen Wiedervereinigung ist die Kaufkraft der Stundenverdienste in den ostdeutschen Ländern um 25 Prozent, in Westdeutschland immerhin um mehr als 6 Prozent gestiegen. Die breite Bevölkerung hat also gewonnen: In der öffentlichen Diskussion wird zwar gerne behauptet, dass immer mehr Menschen in Deutschland trotz Arbeit von Armut bedroht sind. Tatsächlich verdienen aber nur acht Prozent der Erwerbstätigen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens.
Ende der 50er-Jahre lag die tarifliche Wochenarbeitszeit bei mehr als 47 Stunden. Heute ist die 40-Stunden- und in einigen Branchen sogar die 35-Stunden-Woche die Regel. Gleichzeitig hat sich der gesetzliche Urlaubsanspruch von 12 Tagen im Jahr 1950 bis heute mehr als verdoppelt. Im Durchschnitt haben die Deutschen sogar 30 Tage im Jahr bezahlten Urlaub.
Nur knapp 4 Prozent der Beschäftigten sind heute im Jahresdurchschnitt krankgeschrieben. 1970 lag diese Zahl noch bei fast 6 Prozent. Außerdem geht nur noch jeder Fünfte wegen mangelnder Arbeitsfähigkeit in Rente. 1960 galt das für zwei von drei Neurentnern.
Auch das Unfallrisiko bei der Arbeit ist deutlich gesunken: 1969 war die Wahrscheinlichkeit eines Arbeitsunfalls fast vier Mal so hoch wie heute.
Die Teilhabechancen für Frauen am Arbeitsmarkt haben sich in den letzten Jahrzehnten stetig verbessert: Der weibliche Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten beträgt inzwischen 46 Prozent. Dieser Anteil wird weiter wachsen. Frauen stellen mittlerweile die Hälfte der Studienanfänger und –absolventen, 1970 lag ihr Anteil noch bei nur jeweils 38 Prozent.
Erleichtert wird eine höhere Erwerbsbeteiligung der Frauen durch familienfreundliche Maßnahmen der Unternehmen. So bieten 96 Prozent der Unternehmen flexible Arbeitszeiten. 63 Prozent der Firmen geben an, dass die Mitarbeiter große oder eher große Mitgestaltungsmöglichkeiten haben.
Arbeit macht einen wesentlichen Teil des Lebens aus. Eine gute Vereinbarkeit ist deshalb für gute Arbeit wichtig. Und diese Vereinbarkeit ist in Deutschland gut geregelt: 75 Prozent der deutschen Arbeitnehmer können sich vorstellen, auch mit 60 Jahren noch in ihrem jetzigen Job zu arbeiten. EU-weit meinen das dagegen nur knapp 60 Prozent. 85 Prozent der deutschen Arbeitnehmer halten ihre Arbeit zudem für sinnvoll. Und: Mehr als 80 Prozent beurteilen das Verhältnis von Beruf und Privatleben als ausgeglichen.
Zeitarbeit bietet für viele Arbeitslose die Chance auf den Arbeitseinstieg. Keine andere Branche stellt anteilig so viele Arbeitslose ein wie Zeitarbeitsfirmen: Knapp zwei Drittel der neu eingestellten Zeitarbeitnehmer waren zuvor beschäftigungslos. Jeder Zehnte war sogar länger als ein Jahr ohne Arbeitsplatz. Die Perspektive für die Zeitarbeitnehmer ist sehr gut: Etwa drei von fünf vormals Arbeitslosen arbeiten auch noch nach einem Jahr in einem sicheren Arbeitsverhältnis.