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Regionalranking 2006

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hat 435 Kreise und kreisfreie Städte in der Bundesrepublik wissenschaftlich untersuchen lassen und präsentiert nun das erste bundesweite Regionalranking. Die im November 2006 vorgestellte INSM-Studie berücksichtigt dabei insgesamt knapp 50 ökonomische und strukturelle Indikatoren wie Altersstruktur, Ausbildungsplatzdichte, Arbeitseinkommen, Produktivität. Finden Sie heraus, wo ihr Landkreis oder ihre Stadt punkten und wo nicht. 

9. Februar 2007

Deutschlandweit wurden 435 Landkreise und kreisfreie Städte anhand von 47 Indikatoren untersucht. Sieger im Regionalvergleich, den die IW Consult GmbH exklusiv für die INSM durchgeführt hat, wurde der Landkreis München. Hier verzeichnete man im vergangenen Jahr unter anderem das höchste Bruttoinlandsprodukt. Der Landkreis liegt auch bei Indikatoren wie "Kaufkraft" und "Einkommen" in Deutschland weit vorn. Auf Platz 2 und 3 folgen der Landkreis Freising und der Main-Taunus-Kreis.

Generell sind Kreise und kreisfreie Städte aus Bayern, Baden-Württemberg und Süd-Hessen stark positioniert. In der Region München liegen sechs Landkreise bzw. kreisfreie Städte in den Top 10 bundesweit. Dies macht die Vormachtstellung Münchens und seines Umlandes deutlich. Die 30 bundesweit Bestplatzierten im INSM-Regionalranking befinden sich bis auf sechs Landkreise und Erlangen in unmittelbarer Nähe zu den Boom-Regionen München, Stuttgart und Frankfurt am Main.

Hoffnungszeichen für andere weniger starke Regionen - vor allem im Osten Deutschlands - zeigen sich in Indikatoren wie dem Saldo der Gewerbean- und -abmeldungen: Hier führt der Landkreis Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern. Die Rangliste bezogen auf diesen Indikator, der die Gründungsdynamik abbildet, zeigt auch weitere ostdeutsche Regionen weit oben: zum Beispiel die kreisfreie Stadt Leipzig, deren Gründungsdynamik bundesweit Rang 7 erreicht, oder der Landkreis Potsdam-Mittelmark (Platz 9).

Kreise mit einer ausgeprägten Industriestruktur schneiden überdurchschnittlich gut in dem Ranking ab. Dies sind zum Beispiel die Landkreise Böblingen, Ingolstadt, Groß-Gerau und die kreisfreie Stadt Wolfsburg. Zwar haben die Top 4 (Landkreis München, Landkreis Freising, Main-Taunus-Kreis, kreisfreie Stadt München) einen hohen Dienstleistungsanteil.

Dennoch sind unter den ersten 20 im Regionalranking neun Kreise und kreisfreie Städte, die einen signifikant höheren Anteil an Industriebeschäftigten als der Durchschnitt Deutschlands haben. Dies sind die Landkreise Böblingen, Ludwigsburg, Esslingen, Erlangen-Höchststadt, Dingolfing-Landau, Pfaffenhofen a.d. Ilm, Eichstätt, Ingolstadt und die Stadt Erlangen.

"Es geht uns bei diesem Ranking darum, Ursachen für Standortprobleme im Vergleich mit anderen Regionen transparent zu machen", erklärt INSM-Geschäftsführer Dieter Rath. "Wer vor Ort zum Beispiel eine im Bundesvergleich niedrige Gründungsdynamik vorfindet, wird sich fragen, woran das liegt. Jenseits vieler regional bedingter Gründe kann das auch hausgemachte Ursachen geben, die abgestellt werden können, damit mehr Wachstum und Beschäftigung möglich werden. Das Ranking soll keine Region in die Ecke stellen, sondern Anstoß geben, die Bedingungen in weniger starken Regionen zu verbessern und auch in prosperierenden Kreisen und Städten sich anbahnende Probleme zu erkennen. So finden sich zum Beispiel in einigen Boom-Regionen des Südwestens recht wenig Jobs in schnell wachsenden Branchen und auch wenig Gründungsdynamik."

(Die Stadtstaaten Hamburg, Bremen, und die Bundeshauptstadt Berlin wurden wegen stark abweichender Strukturen nicht mit untersucht.)

Alle Profile finden Sie unter www.insm-regionalranking.de.

Untersuchte Indikatoren beim INSM-Regionalranking waren: Altersbeschäftigungsquote, Anteil Hochqualifizierter, Arbeitskosten, Zahl der Arbeitslosengeld-II-Empfänger, Arbeitslosenquote, Arbeitsplatzversorgung, Ausbildungsplatzdichte, Bruttoinlandsprodukt, Demografieindex, Einkommen, Einkommensteuerkraft, Saldo aus Gewerbean- und -abmeldungen, kommunale Investitionsquote, Kaufkraft, Anteil der Langzeitarbeitslosen, Öffentlich Beschäftigte im Verhältnis zur Einwohnerzahl, Pendlereinkommen, Produktivität, Anteil Beschäftigter in schnell wachsenden Branchen, kommunale Schulden, Zahl der Straftaten.

Erläuterungen dazu finden Sie im Glossar zur Studie

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