Studien
Bildungsmonitor 2009

Erneute Verbesserung von Spitzenreiter Sachsen

Welches Bundesland hat das beste Bildungssystem? Wer hat sich verbessert? Wo gibt es in Kindergarten, Schule, Lehre und Hochschule Änderungsbedarf? Diese Fragen beantwortet der Bildungsmonitor. In die seit 2004 jährlich erstellte Studie fließen über 100 Indikatoren ein.

1. August 2009

Alle 16 Bundesländer haben laut Bildungsmonitor 2009 in den vergangenen fünf Jahren ihre Bildungssysteme reformiert und dadurch leistungsfähiger gemacht. Die besten Bildungsstandorte sind demnach wie in den Vorjahren Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg, gefolgt von Bayern und Niedersachsen.

Bildungsmonitor 2009

Bildungsmonitor 2009 - so schneiden die Länder ab

Sachsen konnte sich trotz seiner Spitzenposition in den vergangenen zwei Jahren mit 6,5 Punkten im Durchschnitt der Handlungsfelder erneut verbessern (zweistärkste Verbesserung gegenüber dem Bildungsmonitor 2008) und seine Spitzenposition ausbauen. Die größten Veränderungen sind in den Handlungsfeldern Integration (+16,5), Zeiteffizienz (+17,0 Punkte) und Akademisierung (+10,8) zu verbuchen.

Thüringen springt auf den zweiten Platz beim Bildungsmonitor 2009. Das Bundesland kann sich gegenüber 2008 im Durchschnitt der Handlungsfelder um 5,6 Punkte verbessern. Die größten Veränderungen sind in den Handlungsfeldern Zeiteffizienz (+11,9 Punkte) und Forschungsorientierung (+11,5) zu verbuchen.

Baden-Württemberg erreicht - nach Rang zwei im Vorjahr - 2009 den dritten Platz. Verbessert hat sich das Bundesland vor allem bei der Förderinfrastruktur, zu der die Ganztagsbetreuung und der Ausbildungsgrad des Kinder- und Tagesstätten-Personals zählen. Kein anderes Bundesland konnte hier in den vergangenen fünf Jahren mehr zulegen. Trotzdem bleibt das Handlungsfeld weiterhin ein Schwachpunkt im Land (Platz 14). Insgesamt verbesserte sich Baden-Württemberg gegenüber 2008 im Durchschnitt der Handlungsfelder um 3,4 Punkte, mit den größten Veränderungen bei Zeiteffizienz (+14,1), Integration (+10,7) und Inputeffizienz (+8,2).

Bayern kann sich gegenüber den Bildungsmonitor 2008 leicht verbessern und erreicht 2009 erneut den vierten Platz. Der Freistaat steht im Durchschnitt der Handlungsfelder um 1,5 Punkte besser da als im Vorjahr. Die größten Veränderungen konnten in den Handlungsfeldern Zeiteffizienz (+23,0), Inputeffizienz (+10,4) und Akademisierung (+5,7) erreicht werden. Eine vergleichsweise schlechte Ganztagsinfrastruktur und geringe Kapazitäten an MINT-Studiengängen verhindern ein besseres Ergebnis.

Niedersachsen erreicht beim Bildungsmonitor 2009 erneut Rang 5. Das Bundesland kann sich gegenüber 2008 im Durchschnitt der Handlungsfelder um 3,3 Punkte verbessern. Die größten Veränderungen sind in den Handlungsfeldern Integration (+11,4) und Zeiteffizienz (+11,7) zu verbuchen.

Bremen kann sich seit dem Bildungsmonitor 2004 vom 15. auf den sechsten Platz im Jahr 2009 verbessern. Im Durchschnitt aller untersuchten Handlungsfelder kletterte Bremen um 5,1 Punkte im Vergleich zum Vorjahr. Die größten Verbesserungen sind in den Handlungsfeldern Integration (+16,9), Inputeffizienz (+12,0) und Akademisierung (+10,4) zu verzeichnen.

Das Saarland hat sich gegenüber dem Bildungsmonitor 2008 um 2,2 Punkte im Durchschnitt der Handlungsfelder verbessert und belegt 2009 Rang 7. Die größten Veränderungen sind in den Handlungsfeldern Zeiteffizienz (+14,7), Akademisierung (+9,8 Punkte) und Forschungsorientierung (+6,1) zu verbuchen.

Rheinland-Pfalz verbessert sich beim Bildungsmonitor 2009 um einen Platz auf Rang 8. Mit 5,4 Punkten, die im Durchschnitt aller Handlungsfelder hinzugewonnen wurden, markiert das Land die viertstärkste Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Die größten Veränderungen gegenüber 2008 sind in den Handlungsfeldern Zeiteffizienz (+13,1) und Akademisierung (+11,9) zu verbuchen.

Sachsen-Anhalt erreicht beim Bildungsmonitor 2009 den 9. Platz und kann sich gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt der Handlungsfelder um 4,6 Punkte verbessern. Die größten Veränderungen sind gegenüber 2008 in den Handlungsfeldern Integration (+11,3) und Zeiteffizienz (+9,5) zu verbuchen.

Mecklenburg-Vorpommern verbessert sich beim Bildungsmonitor innerhalb eines Jahres um sechs Plätze und erreicht 2009 Rang 10. Das Bundesland legt im Durchschnitt der Handlungsfelder um 11,3 Punkte zu. Die größten Verbesserungen gegenüber 2008 sind in den Handlungsfeldern Integration (+34,7), Zeiteffizienz (+20,4) und Forschungsorientierung (+19,4) zu verbuchen.

Hessen klettert beim Bildungsmonitor 2009 um einen Platz nach oben und erreicht Rang 11. Das Bundesland kann sich gegenüber 2008 im Durchschnitt der Handlungsfelder um 3,5 Punkte verbessern. Die größten Veränderungen sind in den Handlungsfeldern Zeiteffizienz (+17,0) und Inputeffizienz (+11,9) zu verbuchen.

Brandenburg erreicht beim Bildungsmonitor 2009 den zwölften Platz. Die nach Berlin zweitschlechteste Platzierung bei der beruflichen Bildung und ein geringer Beitrag zur akademischen Bildung verhindern eine bessere Platzierung. Gegenüber 2008 hat sich das Land im Durchschnitt der Handlungsfelder um 3,5 Punkte verbessert. Die größten Veränderungen konnten in den Handlungsfeldern MINT (+7,0) und Akademisierung (+6,7) erreicht werden.

Hamburg kann sich gegenüber den Bildungsmonitor 2008 kaum verbessern und erreicht 2009 nur den 13. Platz. Im Durchschnitt der Handlungsfelder verbessert sich die Hansestadt um 0,9 Punkte. Positive Veränderungen konnten in den Handlungsfeldern Zeiteffizienz (+21,1) und Inputeffizienz (+13,4) erreicht werden.

Schleswig-Holstein fällt beim Bildungsmonitor 2009 auf Rang 14 zurück. Das Bundesland hat sich gegenüber 2008 im Durchschnitt der Handlungsfelder um 2,9 Punkte verbessert (fünftschlechteste Dynamik aller Bundesländer). Die größten Veränderungen sind in den Handlungsfeldern Zeiteffizienz (+33,1) und Akademisierung (+8,7) zu verbuchen.
Nordrhein-Westfalen hat sich in den vergangenen Jahren stärker verbessert als der Bundesdurchschnitt. Dennoch reicht es beim Bildungsmonitor 2009 nur zu Platz 15. Im Durchschnitt der Handlungsfelder legte das Bundesland um 3,9 Punkte zu und erreicht damit die siebenstärkste Verbesserung eines Bundeslandes (Datenstand: 2007 zu 2006). Die größten Veränderungen sind in den Handlungsfelder Zeiteffizienz (+25,8) und der Akademisierung (+5,5) zu verbuchen.

Berlin erreicht beim Bildungsmonitor 2009 nur den 16. Platz. Die Hauptstadt kann sich gegenüber 2008 im Durchschnitt der bewerteten Handlungsfelder um 0,1 Punkte verbessern. Kein anderes Bundesland hat eine geringere Dynamik vorzuweisen (Datenstand: überwiegend 2007 zu 2006). Deutliche Schwächen werden bei der Bekämpfung der Bildungsarmut und bei der beruflichen Bildung deutlich. Die größten Verbesserungen konnten in den Handlungsfeldern Ausgabenpriorisierung (+13,9) und Inputeffizienz (+13,4) erreicht werden.