Berlin - Ifo Institut und Emnid fragen: Wer zahlt, wenn der Mindestlohn kommt? Ein gesetzlicher Mindestlohn von 7,50 Euro würde die Preise für Konsumgüter und Dienstleistungen um bis zu 40 Prozent steigern. Die Mehrheit der Deutschen ist nicht bereit, diese Preiserhöhungen hinzunehmen, auch wenn die Einführung eines Mindestlohns grundsätzlich befürwortet wird.
8. August 2008
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die das ifo Institut für Wirtschaftsforschung und TNS Emnid im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) angefertigt haben.
"Die Umfrage zeigt, dass die Deutschen nach Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns weniger einheimische Produkte kaufen und auf ausländische Märkte ausweichen würden", erläutert Max A. Höfer, Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Das Münchner ifo Institut berechnete, um wie viel sich die Verkaufspreise erhöhen müssten, wenn wichtige Produkte bzw. Dienstleistungen in Deutschland unter Einhaltung eines Mindestlohns von 7,50 Euro pro Stunde erstellt würden. Anschließend wurden die Verbraucher von TNS Emnid repräsentativ be-fragt, wie sie auf diese Preiserhöhungen reagieren würden. Der Zusammenhang mit dem Mindestlohn wurde den Befragten bei allen Fallbeispielen ausdrücklich klar gemacht.
"Ein Mindestlohn von 7,50 Euro erhöht die Schwarzarbeit bei Dienstleistungen, schwächt deutsche Hersteller und begünstigt ausländische Produkte", erklärte ifo-Projektleiter Gernot Nerb. "Insgesamt würde dies dem Wirtschaftsstandort Deutschland eindeutig Schaden zufügen." Für die Untersuchung hat das Münchner ifo Institut 22 Unternehmen telefonisch und persönlich im Juni/Juli 2008 befragt. Anschließend wurde die Bevölkerung in einer repräsentativen Umfrage (1013 Befragte) von TNS Emnid befragt, ob und wie sich die in der ifo-Studie errechneten Preissteigerungen durch Mindestlöhne auf das Konsumverhalten auswirken würden.
INSM: Bernd Schwang, Tel.: (0221) 4981-412, E-Mail
Ifo Institut: Dr. Gernot Nerb, Tel.: (089) 9224-1236, E-Mail
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eine überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland.