Pressemeldungen
Generationengerechtigkeit der Rentenformel

Gerechte, verlässliche und bezahlbare Rente braucht den Nachholfaktor

Die INSM fordert, die Aussetzung des Nachholfaktors schnellstmöglich wieder aufzuheben.

27. September 2020

Pressemitteilung herunterladen (PDF)Zum IW Gutachten

Heils Rententrick beim sogenannten Nachholfaktor kostet die Steuer- und Beitragszahler bis 2030 über 30 Milliarden Euro und zwischenzeitlich fast einen ganzen zusätzlichen Beitragspunkt. Das zeigt der aktuelle Generationencheck des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). Die INSM fordert daher, die Aussetzung des Nachholfaktors schnellstmöglich wieder aufzuheben.

„Eine gerechte, verlässliche und bezahlbare Rente braucht den Nachholfaktor“,

so INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr.

Renten dürfen in Deutschland nicht sinken. Seit 2009 ist das gesetzlich festgelegt. Diese Regelung stellt Rentnerinnen und Rentner unter einen besonderen Schutz, wenn in Krisenzeiten die Beitragszahler durch Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit weniger Einkommen erzielen. Der sogenannte Nachholfaktor in der Rentenformel stellt anschließend sicher, dass sich nach der Krise Löhne und Renten wieder im Gleichschritt entwickeln. Trickreich hat Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) 2018 den Nachholfaktor bis 2026 aussetzen lassen. Dadurch profitieren Rentenbezieher in guten Zeiten weiter von steigenden Löhnen, ohne in schlechten Zeiten die Beitragszahler zu entlasten. Würde der Nachholfaktor regulär angewendet, würden die Rentenversicherungsbeiträge bis 2028 auf maximal 20 Prozent ansteigen. Ohne die schnelle Wiedereinsetzung des Nachholfaktors wird er 2028 voraussichtlich 0,9 Prozentpunkte höher liegen. Und auch in den Jahren und Jahrzehnten danach, wenn demografiebedingt den jüngeren Generationen ohnehin schwer zu tragen haben, würden die Rentenbeiträge ohne den Nachholfaktor dauerhaft 0,4 Prozentpunkte höher ausfallen und die Steuerzahler Jahr für Jahr zusätzliche Milliardenbeträge in die Rentenkassen pumpen müssen. Pellengahr:

„Ohne den Nachholfaktor werden die Renten in den kommenden Jahren stärker steigen als die Löhne. Um zu erkennen, dass das nicht gut ausgehen kann, reicht – frei nach Heils Amtsvorgänger Franz Müntefering – Volksschule Sauerland.“