Pressemeldungen

Antwort von Dr. Thomas Drabinski, IfMDA Kiel, auf das Rürup/Wille-Gutachten vom 4.1.2007

Die Zahlen der Drabinski-Studie werden nicht widerlegt durch die heute, 4. Januar 2007, vorgelegte Studie von Bert Rürup und Eberhard Wille. In ihrer Studie kommen Rürup/Wille nahe an die Zahlen der Drabinski-Studie heran.

4. Januar 2007

Antwort von Dr. Thomas Drabinski, IfMDA Kiel, auf das Rürup/Wille-Gutachten vom 4.1.2007

In ihrer Studie kommen Rürup/Wille nahe an die Zahlen der Drabinski-Studie heran: So berechnen sie beispielsweise für Bayern (Tab. 9 Seite 38) eine Gesamtumverteilung im neuen Gesundheitsfonds von 1,273 Mrd. Euro. Drabinski kam auf 1,04 Mrd. Euro. Für Baden-Württemberg schätzen Rürup/Wille die Gesamtbelastung im neuen Gesundheitsfonds auf 1,215 Mrd. Euro, Drabinski schätzt sie auf 1,61 Mrd. Euro.

Ungeklärte Differenzen ergeben sich zum Beispiel für Niedersachsen, das nach Rürup/Wille zu den deutlichen Gewinnern, nach Drabinski allerdings zu den Verlierern des neuen, geplanten Gesundheitswesens zählen.

Diese Diskrepanzen sind vermutlich auf den BVA-Datensatz zurückzuführen, die den Rürup/Wille-Berechungen zu Grunde liegen und auf dessen fragliche Repräsentativität bereits in der Stellungnahme vom 22.12.2006 hingewiesen wurde. So wird auch im Rürup/Wille-Gutachten konstatiert, dass für eine eigene valide Abschätzung der regionalen Umverteilungseffekte eine breitere Datenbasis erforderlich gewesen wäre.

So schränken Rürup/Wille den Wert ihres Gutachtens fundamental ein. Sie geben zu (Seite 10): "Das zentrale Problem, landesspezifische Verteilungswirkungen des Gesundheitsfonds zu ermitteln, besteht darin, dass derzeit keine flächendeckenden GKV-Regionaldaten vorliegen - weder hinsichtlich der beitragspflichtigen Einnahmen noch der Ausgaben."
Drabinski: "In meiner Studie (Band 10 des IfMDA) werden aber gerade diese flächendeckenden GKV-Regionaldaten über ein umfassendes wissenschaftliches Computermodell nachgebildet. Meine Studie berücksichtigt also sowohl eine Regionalisierung der beitragspflichtigen Einnahmen wie eine Regionalisierung der Ausgaben. Dies umzusetzen, war das Ergebnis vieler Monate Forschungsarbeit."

Gegen die Ergebnisse der Drabinski-Studie wurden Einwände seitens des Bundesversicherungsamtes (BVA) vorgebracht. Lesen Sie dazu das Gutachten von Dr. Thomas Drabinski.