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Anders Borg: „Der Einstieg in Arbeit ist Voraussetzung für Wachstum und Gerechtigkeit.“

Berlin - VII. Ludwig-Erhard-Lecture der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft: Mehr Beschäftigung durch Abbau der Einstiegshürden ermöglichen: Auf diese Formel brachte der schwedische Finanzminister Anders Borg die Reformbemühungen seiner Regierung, die auch für Deutschland vorbildhaft sein könnten.

19. Oktober 2008

Vor über 200 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zeigte Borg auf der VII. Ludwig-Erhard-Lecture der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), welche Lehren die schwedische Erfahrung für Deutschland bergen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise sprach der Minister am Montag in Berlin unter dem Titel "The Swedish Experience - Promoting Growth and Employment" darüber, welche Wege heute zu mehr Wachstum und Beschäftigung führen können. 

Schwedens Finanzminister Anders Borg bei der Ludwig-Erhard-Lecture der INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft) Schwedens Finanzminister Anders Borg bei der Ludwig-Erhard-Lecture der INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft)

"Das schwedische Modell wird häufig missverstanden", stellte der Minister fest: "Bei allen Erfolgen, die Schweden im Hinblick auf Wachstum und Beschäftigung gerade in den letzten zehn Jahren erreicht hat, gibt es vor allem auf einem Feld großen Handlungsbedarf: dem Arbeitsmarkt." Die schwedische Regierung setze deshalb darauf, mehr Menschen den Einstieg in Arbeit zu ermöglichen, beispielsweise durch niedrigere Abgaben für Geringverdiener oder Jugendliche. Ebenso solle es den Unternehmen erleichtert werden, neue Mitarbeiter einzustellen. Auch die Selbstständigkeit will die schwedische Regierung deutlich vereinfachen. "Es gilt das Prinzip 'work first'", so Borg.

Auf Basis der schwedischen Erfahrung rät Anders Borg den Deutschen: "Die Arbeitsmarktreformen haben die Erwerbsquote erhöht. Um diesen Erfolg nicht zu gefährden, sollte man sie jetzt nicht rückgängig machen." Prof. Dr. Hans Tietmeyer, Kuratoriumsvorsitzender der INSM, kommentierte den Vortrag des Ministers: "Die schwedische Reformpolitik der letzten beiden Jahre hat am Arbeitsmarkt gefruchtet. Was Schweden uns lehrt, ist, dass wir den Einstieg in Arbeit erleichtern müssen, wenn wir über mehr Beschäftigung Wachstum und Wohlstand für alle erreichen wollen." 

Anders Borg ist seit 2006 schwedischer Finanzminister. Der 1968 in Stockholm geborene Politiker und Wirtschaftswissenschaftler ist seit 2002 Chefökonom der Moderata samlingspartiet. Neben seinen politischen Aktivitäten war Anders Borg von 1998 bis 1999 Chefvolkswirt für Schweden bei der ABN Amro Bankengruppe, anschließend Chefanalyst der SEB Bank. In den Jahren 2001 bis 2002 fungierte er als ökonomischer Berater im Vorstand der Schwedischen Zentralbank.

Pressekontakt: Dieter Rath, Tel.: (0221) 4981-400,  E-Mail

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eine überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland. www.insm.de