Deutschland ist das Land der Spezialisten. Von gut ausgebildeten Handwerkern, Ingenieuren, IT-Fachleuten und vielen weiteren Profis. Die kluge Arbeitsteilung macht Deutschland erfolgreich: weil jeder das macht, was er am besten kann. Deshalb: Keine weitere Regulierung der Werkverträge!
20. September 2015Eine Studie der Hans-Böckler Stiftung zeigt: Selbständige Werkvertragsnehmer verdienen durchschnittlich 3.501 Euro brutto im Monat. Das ist fast 1.000 Euro mehr, als der Durchschnittsverdienst eines abhängig Beschäftigten (2.533 Euro).
Trotzdem wird gefordert, Werkverträge stärker zu regulieren. Angeblich seien Werkvertragsbeschäftigte größeren wirtschaftlichen Risiken ausgesetzt und nicht klar von Scheinselbständigen abzugrenzen. Laut Koaltionsvertrag will das Bundesministerium für Arbeit und Soziales noch in diesem Jahr einen Gesetzentwurf dazu vorlegen.
Bisher wurde die Diskussion im Wesentlichen ohne konkrete Zahlen und Fakten geführt. Die Studie der Hans-Böckler Stiftung schließt diese Datenlücke teilweise. Sie vergleicht auf Grundlage des Sozio-Oekonomischen-Panels (SOEP) Selbständige, die Werkverträge anbieten mit Selbständigen ohne Werkverträge und abhängig Beschäftigte. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es sich bei selbständigen Werkvertragsnehmern um eine besser gestellte Gruppe handelt.
Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) bestätigt diese Befunde.
Über Werkverträge arbeiten Unternehmen mit Spezialisten zusammen (Beispiele: David Zülow und Marie-Christine Ostermann). Werkverträge sind ein bewährtes Erfolgsmodell: wichtig für kluge Arbeitsteilung und gut geregelt (mehr hier: "Vier Fakten über Werkverträge"). Die Gewerkschaften versuchen zu Unrecht, dieses Erfolgsmodell in Misskredit zu bringen (siehe Interview mit Bernhard Steinkühler, Fachanwalt für Arbeitsrecht). Werkverträge machen Deutschland erfolgreich: weil jeder das macht, was er am besten kann.