Werkverträge und Zeitarbeit
Werkverträge in der Praxis

„Wir haben einen Werkvertrag mit einem Partner auf Augenhöhe“

Marie-Christine Ostermann führt ein erfolgreiches Familienunternehmen. Lesen Sie hier, wie sie mit einem Werkvertrag Wachstum schafft: im Unternehmen und in der Stammbelegschaft. 

16. November 2015

 

 

 

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Werkverträge sind für Marie-Christine Ostermann unverzichtbar. „Wir brauchen Experten als Partner, die da unterstützen, wo wir als Firma an unsere Grenzen stoßen“, sagt die Geschäftsführerin von Rullko. „Deshalb sind wir auf Werkverträge angewiesen.“

Rullko, Logistik-Fachfirma für Großküchen, ist ein Familienbetrieb in vierter Generation, Standort: Hamm. Kerngeschäft: Nordrhein-Westfalen. Nur mit Hilfe eines hochspezialisierten Logistik-Werkvertragsnehmers kann Rullko auch bundesweit liefern. Denn frische Lebensmittel bedingen eine kurze Lieferzeit. „Wir haben einen Werkvertrag mit einem Partner auf Augenhöhe“, so Marie-Christine Ostermann. Gearbeitet werde Hand in Hand, bezahlt natürlich nach Tarif. „Alle sind zufrieden, es läuft. So gut sogar, dass wir zusätzliche Arbeitsplätze in der Stammbelegschaft schaffen.“

Nun geraten Werkverträge ins Visier der Gewerkschaften. Und Marie-Christine Ostermann macht sich Sorgen, „dass plötzlich Probleme geschaffen werden, wo es keine gibt.“ Sie sagt: „Ich habe große Bedenken vor einem neuen, praxisfernen Bürokratiemonster. Das würde gute Arbeitsplätze vernichten.“

Rullko beliefert Großküchen in Altenheimen und Krankenhäusern mit Lebensmitteln. „Ein Full-Service-Angebot.“ Mit Software-Lösungen zur Essens- und Wareneinsatzplanung. Dazu gehört auch ein Vollsortiment mit über 20.000 Artikeln auf einer Gesamtlagerfläche von über 20.000 qm. Plus 25 modernste Kühl-Lkw.

Rund 150 Mitarbeiter beschäftigt die Firma derzeit. Tendenz: steigend. „Aber unsere Kunden schließen sich mehr und mehr zu überregionalen Gruppen zusammen. Es entstehen große Firmen, die sich über unser eigentliches Geschäftsgebiet hinaus ausdehnen“, sagt Marie-Christine Ostermann. Um diese Kunden weiterhin bedienen zu können, braucht Rullko den Werkvertragsnehmer. „Anders wäre das für einen Mittelständler – wie wir einer sind – nicht zu lösen.“

Von Werkverträgen profitieren alle. Vorteil Rullko: Das Familienunternehmen erschließt sich einen größeren Kundenkreis und wächst organisch. Die Ausbildungsquote liegt mittlerweile bei vorbildlichen zehn Prozent. „Die Azubis werden in der Regel alle übernommen.“  Vorteil Werkvertragsnehmer: Die Verträge sind langfristig angelegt. Man kann gemeinsam expandieren.

Neue Kriterienkataloge zur Werkarbeit würden die Zusammenarbeit unnötig verkomplizieren. Ostermann: „Statt einfach eine Leistung bei einem ausgewiesenen Experten einzukaufen, müssten die Unternehmen noch mehr aufwändige Informations- und Dokumentationspflichten einhalten und wären in ihrer Flexibilität stärker eingeschränkt. Was für ein bürokratischer Aufwand!“

Von der Politik wünscht sich Marie-Christine Ostermann deshalb ein klares Zeichen. „Ein Zeichen von Frau Ministerin Nahles, dass sie der Wirtschaft vertraut.“ Dass sie versteht, dass Unternehmer ihre Verantwortung sehr ernst nehmen und ihre Mitarbeiter gut behandeln. „Sonst könnten viele deutsche Firmen doch nicht so lange erfolgreich bestehen. Über Generationen hinweg. So wie Rullko.“

Rullko wurde 1923 gegründet und ist in vierter Generation in Familienhand. Das Unternehmen hat 150 Mitarbeiter, die 8000 Kunden, vor allem in Nordrhein-Westfalen, mit Nahrungsmitteln und Dienstleistungen rund um das Essen betreuen.