In Berliner Regierungskreisen kursiert derzeit ein neuer Grundrentenvorschlag. Diesmal mit Einkommensprüfung, aber ohne Vermögensprüfung. Damit bekämen viele Menschen ähnlich viel Rente, obwohl sie unterschiedlich viel eingezahlt haben. Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zeigt anhand verschiedener Rentner-Typen, wie eine Grundrente systematisch Ungerechtigkeiten schaffen würde.
14. Oktober 2019Anton und Emil sind seit Jahrzehnten befreundet. Sie spielen gerne gemeinsam Quartett. Jetzt als Rentner spielen sie sogar noch öfter als während ihrer 35 Jahre Berufstätigkeit. Emil hat in Vollzeit gearbeitet und doppelt so viel verdient wie Anton. Anton hingegen leistete es sich, in Teilzeit zu arbeiten. Emil hat bei doppeltem Gehalt doppelt so viel in die Rentenversicherung eingezahlt. Für Emil und Anton war damit immer klar, dass Emil auch doppelt so viel Rente bekommt. Auch die aktuelle Gesetzeslage sieht das so vor.
Was würde passieren, wenn die Grundrente, wie von Heil und Braun vorgeschlagen, niedrige Renten mit mindestens 35 Beitragsjahren aufstockt? Emil bekäme trotz doppelter Einzahlungen plötzlich fast die gleiche Rente wie Anton. Denn Antons Rente würde sich mit Grundrente fast verdoppeln. Einfach so.