Große Aufgaben
Sozialsystem

"79 Prozent fürchten steigende Beiträge"

 „Die Rente ist sicher“ – der Satz von Norbert Blüm hat Deutschland geprägt. Ist der Satz heute obsolet? Gilt er weiter? Klar ist: Die alternde Gesellschaft setzt unsere Sozialsysteme unter Druck. Wie denken die Deutschen über die Rentenversicherung? Wie groß ist die Bereitschaft für Reformen? Unsere große Deutschland-Umfrage gibt Antworten.

24. April 2016

Demografie, Rente, VorsorgeINSM-Position RenteKampagne "Große Aufgaben"gesamte Emnid Umfrage Download Umfrage Download AnzeigeBlogpost von Prof. StraubhaarUnsere Forderungen

79% der Deutschen fürchten steigende Rentenbeiträge.

Das sagen die Deutschen

79 Prozent der Deutschen fürchten steigende Rentenbeiträge. So ein Ergebnis der repräsentativen Deutschlandumfrage von TNS Emnid im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft bei der 1.000 Personen im Zeitraum vom 4. bis 10. April 2016 zu den großen Zukunftsthemen in unserem Land befragt wurden. Tatsächlich kann die Sorge der Deutschen nicht überraschen. Denn: Wenn die Generation der Babyboomer ab 2020 das Rentenalter erreicht, werden die Kosten für Rente, Gesundheit und Pflege stark ansteigen. Die Lasten werden hingegen von einer schrumpfenden Zahl Erwerbstätiger zu tragen sein.

Hinter der Umfrage steht die grundlegende Frage: Wie kann es gelingen, den demografischen Wandel so zu meistern, dass wir auch in Zukunft in einem stabilen, wohlhabenden und sozialen Land leben?

Eine starke Wirtschaft ist das Fundament von Stabilität und Wohlstand. Um den Folgen einer alternden Gesellschaft zu begegnen, brauchen wir eine zukunftsweisende Politik, welche die notwendigen Rahmenbedingungen schafft.

Unsere Forderung #1: Gesetzliche Rente sichern!

Heute kommen auf jeden Rentner drei Personen im erwerbsfähigen Alter. Im Jahr 2050 könnte das Verhältnis nur noch eins zu zwei betragen. Um die steigenden Kosten für Renten, aber auch für Gesundheit und Pflege, gerechter auf Jung und Alt zu verteilen, müssen die Älteren daher stärker als bisher am Arbeitsmarkt teilnehmen.

Was jetzt zu tun ist:

  • Gesetzliches Renteneintrittsalter erhöhen: Um der gestiegenen Lebenserwartung Rechnung zu tragen und Beitragszahler zu entlasten, sollte das gesetzliche Renteneintrittsalter langfristig an die Entwicklung der Lebenserwartung gekoppelt werden.
  • Rücknahme der Rente mit 63: Sie entzieht dem Arbeitsmarkt frühzeitig wichtige Arbeitskräfte, belastet Beitragszahler und Rentner durch steigende Beitragssätze und sinkende Rentenleistungen und untergräbt somit die Generationengerechtigkeit.
  • Verzicht auf die Lebensleistungsrente: Sie ist ungerecht und hebelt das Leistungsprinzip in der Rentenversicherung aus.
Infografikafie: Gesetzliche Rente sichern

Weitere Zahlen aus der großen Deutschlandumfrage

Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen erwartet als Folge der demografischen Alterung eine starke Steigerung der Sozialversicherungsbeiträge (Rentenbeiträge: 79 Prozent, Kranken- und Sozialversicherungsbeiträge: 86 Prozent). Zugleich rechnen knapp drei Viertel der Befragten (72 Prozent) mit einem stark sinkenden Rentenniveau. Vor diesem Hintergrund halten 79 Prozent der Deutschen eine faire Lastenverteilung auf Jung und Alt für eine der dringlichsten gesellschaftlichen Aufgaben.

Um den Folgen des demografischen Wandels zu begegnen, hält eine große Mehrheit der Deutschen (87 Prozent) einen erleichterten Arbeitsmarktzugang für Frauen, insbesondere für Mütter, für das Mittel der Wahl – gefolgt von einer Stärkung der privaten Vorsorge (72 Prozent) und der Steuerung qualifizierter Zuwanderung aus dem Ausland (69 Prozent).