Große Aufgaben
Sozialsystem

Stabile soziale Sicherung für alle Generationen

Die deutsche Gesellschaft schrumpft und altert: Während die Lebenserwartung steigt, kommen heute weniger Kinder als früher zur Welt. Schon 2030 könnte daher jeder dritte Deutsche älter als 65 Jahre sein. Was bedeutet das für unser Rentensystem? Und wie können wir für eine stabile Alterssicherung sorgen? Was jetzt zu tun ist.

21. Februar 2016

Position Rente Anzeigenmotiv herunterladenKampagne als PDF

Die Herausforderung

Deutschland steht bekanntlich vor einer demografischen Herausforderung. Seit Jahrzehnten liegt die jährliche Geburtenrate unterhalb der Sterberate. Im Jahr 2014 kamen etwas mehr als 700.000 Kinder zur Welt, knapp 900.000 Menschen starben. Dabei war 2014 mit einer Geburtenziffer von 1,47 Kindern pro Frau sogar der geburtenstärkste Jahrgang seit der deutschen Wiedervereinigung. Dennoch: Bis 2060 könnte sich die Bevölkerung so von 80,8 Millionen Menschen im Jahr 2013 auf 67,6 Millionen Menschen verringern.

Hinzu kommt: Seit dem 19. Jahrhundert ist die durchschnittliche Lebenserwartung kontinuierlich gestiegen. Jungen, die zwischen 2010 und 2012 geboren wurden, kommen auf 77,7 Jahre, Mädchen sogar auf 82,8 Jahre.

Die Folge: Bis zum Jahr 2060 wird vermutlich jeder dritte Bürger in Deutschland das 65. Lebensjahr vollendet haben. Gleichzeitig sinkt der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts könnten im Jahr 2060 nur noch zwei Erwerbsfähige auf einen Rentner kommen. Heute sind es immerhin noch drei.

Wenn aber immer mehr Menschen in Rente gehen, die wegen der gestiegenen Lebenserwartung länger als früher Rentenleistungen beziehen, und wenn zugleich immer weniger Menschen in die gesetzlichen Rentenkassen einzahlen, dann stößt unser umlagefinanziertes Rentensystem sehr bald an seine Grenzen. So prognostiziert der Altersbericht der EU-Kommission für Deutschland, dass sich die öffentlichen Rentenausgaben von 2013 bis 2060 nahezu verdoppeln werden – von 274 Milliarden Euro auf 543 Milliarden Euro. Dennoch werden die Beitragszahler, die 2030 in Rente gehen, nur noch 43,7 Prozent ihres Erwerbseinkommens beziehen.

Unsere Forderungen

Das ist ungerecht und überfordert unsere Wirtschaft – und damit uns alle. Um die Rentenversicherung generationsgerecht an den demografischen Wandel anzupassen, muss das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt werden. Außerdem sollten bestehende Pläne nicht aufgegeben werden: Die Bundesregierung muss an die Umsetzung der Rente mit 67 bis zum Jahr 2029 wie geplant festhalten. Die Rente mit 63 ist hingegen kontraproduktiv. Sie belastet Beitragszahler und Rentner zusätzlich, untergräbt die Generationengerechtigkeit und sollte daher abgeschafft werden. Weiterhin muss es jedem offenstehen, auch über das offizielle Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten.