Große Aufgaben
Bildung

50.000 Jugendliche jährlich ohne Schulabschluss

Damit aus den Schulabbrechern von heute nicht die Langzeitarbeitslosen von morgen werden, braucht es ein Bildungssystem, das jedem die bestmöglichen Start- und Entwicklungschancen bietet.

22. Februar 2016

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Die Herausforderung

In einem optimalen Bildungssystem muss jeder die gleichen Start- und Entwicklungschancen haben. Dabei werden die Weichen für eine Bildungskarriere früh gestellt. Was Kinder bis zur Einschulung lernen, prägt ihr Leben und lässt sich später kaum nachholen. Deshalb braucht es viel mehr gute Kita-Plätze: Die konsequente Investition in frühkindliche Bildung schafft vergleichbare Startbedingungen für alle Kinder.

Aber auch die Schulen und die Lehrerausbildung müssen besser werden, damit jeder seinen Platz im Erwerbsleben findet. Denn junge Erwachsene ohne Berufsabschluss sind deutlich häufiger nicht erwerbstätig und seltener in Vollzeit beschäftigt. Die Bundesregierung muss deshalb mehr dafür tun, ihr selbst gestecktes Ziel zu erreichen und die Zahl der Schulabbrecher senken.

Deshalb müssen die Gesamtausgaben für Bildungseinrichtungen deutlich steigen. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt liegt Deutschland bei den Bildungsausgaben für den Primär- und Tertiärbereich bei 4,4 Prozent und damit deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 5,2 Prozent.

Die Mehrheit eines Schulabschlussjahrgangs beginnt inzwischen ein Studium. Diese positive Entwicklung im akademischen Bereich darf aber nicht dazu führen, dass die von der Wirtschaft angeboten Ausbildungsplätze nicht ausreichend besetzt werden. Gerade unser einzigartiges Ausbildungssystem hat qualifizierte Schulabgänger verdient.

Unsere Forderungen

Die individuelle Förderung von Kindern aus sogenannten bildungsfernen Familien muss verbessert werden. Und für die Herstellung gleicher Chancen muss bereits im frühen Kindesalter gesorgt werden. Dafür braucht es gleiche Startbedingungen beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule.

Die Zahl der Betreuungsplätze auszubauen ist aus quantitativen Überlegungen richtig, reicht aber nicht aus. Die Erzieher und Erzieherinnen müssen akademisch qualifiziert werden und Fortbildungen erfahren.

Die Verbeamtung von Lehrern gehört abgeschafft; eine leistungsorientierte Bezahlung muss an die Stelle der Verbeamtung treten.

Und die Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre ist beizubehalten. Ohne dass die Bildungs- und Lebensqualität der Schüler leidet, können Schulabsolventen so bereits ein Jahr früher ins Berufsleben einsteigen.