Um die Qualität des deutschen Bildungssystem ranken sich viele Mythen. Wie es wirklich um Schülerzahlen, Studiengebühren und Abschlüsse steht, finden Sie in der Faktensammlung.
18. November 2014Publikation bestellen Faktensammlung herunterladenArgueliner 10 Fakten zum deutschen BildungssystemÖkonomenblog-Beitrag von Prof. Plünnecke Studie "Bildungsverlierer" herunterladen Pressemeldung herunterladen Präsentation herunterladen Statement von Wolfgang Clement herunterladen
1. Deutschland verharrt beim Investitionsziel für Bildung auf halber Strecke
2. Nur jeder Vierte ist Bildungsaufsteiger
3. Sechs Prozent der Schüler verlassen die Schule ohne Abschluss
4. Sinkende Schülerzahlen ermöglichen höhere Pro-Kopf-Investition
5. Zahl der Ausbildungsverträge erreicht Tiefstand
6. Jeder zweite Hochschultitel gehört einer Frau
7. Deutsche Studenten gehören zu den ältesten in Europa
8. Studiengebühren schaffen mehr Gerechtigkeit
10. Deutschland verliert bei Hochqualifizierten den Anschluss
Fazit: Die Bundesregierung sollte mehr dafür tun, ihr selbst gestecktes Investitionsziel zu erreichen: Zehn Prozent des BIP sollen bis 2015 in Bildung fließen. Bislang ist gerade einmal die Hälfte dieses Ziels erreicht.
Fazit: Das Bildungssystem in Deutschland muss durchlässiger werden. Dazu muss konsequent mehr in frühkindliche Bildung investiert werden – sie schafft vergleichbare Startbedingungen für alle Kinder.
Fazit: Die Schulabbrecher von heute sind die Langzeitarbeitslosen von morgen. Die Bundesregierung sollte angesichts der nur langsam sinkenden Abbrecherzahlen mehr Energie darauf verwenden, ihr selbst erklärtes Ziel von nur noch vier Prozent Schulabbrechern bis 2015 zu erreichen.
Fazit: Die Länder sollten die Ressourcen an den Schulen auch weiter hin nicht abbauen. Der demografische Wandel gibt ihnen die Chance, mit den gleichen oder weiter steigenden ProKopf Investitionen wie bisher für eine bessere Bildungsqualität zu sorgen.
Fazit: Die duale Berufsausbildung ist ein Grund, weshalb Deutschland eine so geringe Jugendarbeitslosigkeit hat. Damit das so bleibt, muss der sinkenden Ausbildungsplatznachfrage mit mehr Informationen über die Berufe, aber auch mit der Erschließung neuer Zielgruppen begegnet werden.
Fazit: Die deutsche Wirtschaft kann in Zeiten des Fachkräftemangels nicht auf gut ausgebildete Frauen verzichten. Dennoch sind sie auf dem Arbeitsmarkt immer noch unterrepräsentiert. Nur mehr und bessere Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf können das ändern.
Fazit: Angesichts relativ alter Studenten ist es ein Fehler, wenn die Bundesländer vom achtjährigen (G8) wieder zum neunjährigen Gymnasium zurückkehren umso mehr, als G8 das Abschlussalter senkt, ohne die Bildungsqualität zu verschlechtern.
Fazit: Der Staat sollte in die frühkindliche Bildung investieren, die Finanzierung der späten Bildungsphasen dagegen stärker den Bildungsteilnehmern überlassen. Sie profitieren am meisten von ihrer Qualifikation. Die jetzige Steuerfinanzierung ist ungerecht, weil auch wenig Verdienende für das Studium anderer zahlen.
Fazit: Duale Studiengänge senken die Hürden zwischen akademischer und beruflicher Ausbildung, da lange Einarbeitungsphasen nach dem Studium wegfallen. Zudem orientiert sich das Angebot an der Arbeitskräftenachfrage, sodass es unter den Absolventen kaum Arbeitslose gibt.
Fazit: Ein hoch entwickeltes Industrieland wie Deutschland braucht hoch qualifizierte Fachkräfte. Ziel muss es daher sein, das beste Bildungssystem weltweit zu haben. Dazu gehört auch eine höhere Durchlässigkeit: Insbesondere der Aufstieg in hochschulqualifizierende Schulformen ist immer noch zu schwierig.