Mit diesem - in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 27. September 2013 veröffentlichten - offenen Brief fordern Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die kommende Bundesregierung auf, sich den Herausforderungen des demografischen Wandels zu stellen. Damit Deutschland wettbewerbsfähig bleibt, müssen Reformen im Arbeitsmarkt, beim Rentensystem und bei der Energieversorgung auf den Weg gebracht werden.
26. September 2013Deutschland hat sich in nur acht Jahren vom „kranken Mann Europas“ zum „Kraftwerk des Kontinents“ entwickelt. Unternehmer und Arbeitnehmer wissen zu schätzen, dass wir die Finanz- und Wirtschaftskrise im Vergleich zu fast allen anderen Ländern Europas besser überstanden haben. Heute sind wir mit unseren innovativen Industrieprodukten und Dienstleistungen international hochgradig wettbewerbsfähig. Die Erwerbstätigenquote ist mit die höchste, die Jugendarbeitslosigkeit die niedrigste in der EU – zwei bedeutende Faktoren für wirtschaftliche und soziale Stabilität.
Diese Erfolge waren nur möglich, weil Deutschland verkrustete Strukturen aufgebrochen und einen konsequenten Reformkurs durchgehalten hat. Erst gemeinsame Anstrengungen von Politik, Unternehmen und Tarifpartnern konnten den Reformstau lösen. Die Besinnung auf die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft mit einem freien, wettbewerblichen und damit dynamischen Unternehmertum schaffte die Grundlage für die wirtschaftliche Stärke und soziale Sicherheit von heute.
Die offensichtlichen Erfolge sind kein Anlass für Selbstzufriedenheit und Passivität. Im Zuge des demografischen Wandels wird die Lebenswirklichkeit in Familien und Unternehmen von immer mehr älteren Menschen geprägt sein. Das fordert Arbeitsmarkt, Gesundheitsvorsorge und Rentensystem, Unternehmen und öffentliche Hände grundlegend heraus. Unser bestimmender Erfolgsfaktor – die Innovationskraft – ist gefährdet, wenn immer weniger Menschen arbeiten und gleichzeitig mehr Ältere versorgen müssen. Es droht eine Abwärtsspirale, die Deutschlands wirtschaftliche und soziale Stabilität substanziell schädigen wird.
Deutschland kann Reformen, das ist bewiesen. Doch diesmal müssen wir rechtzeitig die Weichen stellen, damit nicht wieder Nullwachstum und Rekordarbeitslosigkeit die Agenda bestimmen.
Wenn wir jetzt gemeinsam vorausschauende Reformen in die Wege leiten, die sich an den Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft orientieren, werden wir auch 2020 in einem wettbewerbsfähigen und gerechten Deutschland leben.
Mit freundlichen Grüßen
Erwin Aberle
Richard Neumayer Gesellschaft für Umformtechnik mbH
Karoline Beck
IWG Isolier Wendt GmbH
Prof. Dr. h. c. Roland Berger
Roland Berger Strategy Consultants GmbH
Frank A. Bergner
Richard Bergner Holding GmbH & Co. KG
Jörg Böger
Reiher GmbH
Werner Borgmeier
H. Borgmeier GmbH & Co. KG
Prof. Dr. Christoph Burmann
Universität Bremen
Cathrina Claas-Mühlhäuser
Claas KGaA mbH
Dr. h. c. Wolfgang Clement
Kuratoriumsvorsitzender der INSMsowie Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft a. D.
Prof. Dr. Juergen B. Donges
Universität zu Köln
Reinhold von Eben-Worlée
E. H. Worlée & Co. (GmbH & Co.) KG
Stephan Eirich
Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG
Dr. Harald Frank
Gebr. Frank GmbH & Co. KG
Prof. Dr. Manuel Frondel
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung
Florian Gerster
Staatsminister a. D.
Prof. em. Dr. Egon Görgens
Universität Bayreuth
Martin Kannegiesser
Herbert Kannegiesser GmbH, Vorsitzender des Beirats der INSM
Dr. Eberhard von Koerber
Eberhard von Koerber AG
Dietrich Kramer
Berg & Co. GmbH Spanntechnik
Dr. Dieter Kress
Mapal Fabrik für Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG
Frans Th. H. Kurvers
apt Hiller GmbH
Manfred Kurz
Adolf Würth GmbH & Co. KG
Dr. Harald Marquardt
Marquardt GmbH
Oswald Metzger
Publizist
Hans-Burkhard Meyer
KROENERT GmbH & Co. KG
Tobias Müller
Paul Müller Transport- und Verpackungsmittel GmbH
Marie-Christine Ostermann
Rullko Großeinkauf GmbH & Co. KG
Dr. Walther Otremba
Staatssekretär a. D.
Hubertus Pellengahr
Geschäftsführer Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft GmbH
Lena Petersen
WIBO-WERK GmbH Hamburg
Stefan Pollmeier
ESR Pollmeier GmbH
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Arndt Rautenberg
Rautenberg Capital GmbH
Prof. Randolf Rodenstock
Rodenstock GmbH
Jürgen Röders
Röders GmbH
Hanns-Gerhard Rösch
WAFIOS Aktiengesellschaft
Klaus Rutz
Ecolab Engineering GmbH
Prof. Dr. Dagmar Schipanski
Studienkolleg zu Berlin
Wolfgang K. Schlieper
WILKA Schließtechnik GmbH
Alfred Schopf
Leica Camera Aktiengesellschaft
Prof. Dr. h. c. mult. Nikolaus Schweickart
ALTANA Kulturstiftung GmbH
Dietmar Siemssen
Stabilus GmbH
Dr. Hermann Otto Solms
Vizepräsident des Deutschen Bundestages
René Spangenberg
CAM Chemieanlagenbau GmbH
Dr. Jürgen Stark
Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank a. D.
Erwin Staudt
Ehrenpräsident des VfB Stuttgart
Prof. Dr. Thomas Straubhaar
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI)
Prof. Dr. Ulrich van Suntum
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Dr. Karl Tack
RHODIUS Mineralquellen und Getränke GmbH & Co. KG
Prof. Dr. Hans Tietmeyer
Präsident der Deutschen Bundesbank a.D.
DDr. Michael Tojner
Montana Tech Components AG
Werner Wagner
WAGNER Group GmbH
Dr. Theo Waigel
Bundesminister der Finanzen a. D.
Gerhard Witzany
Nabaltec AG
Prof. Dr. Ralph M. Wrobel
Westsächsische Hochschule Zwickau
Dr. Henning Ziemer
Synthopol Chemie Dr. rer. pol. Koch GmbH & Co. KG
Dr. Christoph Zschocke
ÖKOTEC Energiemanagement GmbH