Die Ideen
Beat Weibel

„An erster Stelle steht eine gute Idee“

Die Siemens AG belegt in Sachen Patentanmeldungen in Europa regelmäßig Spitzenplätze. Beat Weibel, Leiter Siemens Corporate Intellectual Property, spricht im Interview über Patente als Erfolgsfaktor und die Motivation der Erfinder.

Interview

Patente genießen bei Siemens eine lange Tradition. Wir versuchen, die Patentfragen zu einem Teil des gesamten Innovationsprozesses zu machen – das erlaubt meinen Mitarbeitern, wichtige Ideen frühzeitig abzuschöpfen und zum Patent anzumelden. Zudem motivieren wir unsere Erfinder, indem wir ein finanziell attraktives, weltweit gültiges Belohnungssystem anbieten. Ferner belohnen wir innovative Ideen mit dem Erfinderpreis, der jährlich an herausragende Forscher und Entwickler des Hauses vergeben wird. Tatsächlich haben wir mehr Ideen als wir umsetzen können, was für die Kreativität unserer Mitarbeiter spricht: Allein im Jahr 2014 haben unsere Forscher und Entwickler 8.600 Erfindungen angemeldet – 39 pro Arbeitstag.

An erster Stelle steht natürlich eine gute Idee. Diese wird in einer so genannten Erfindungsmeldung beschrieben. Daraufhin entscheidet ein Gremium der Firma, ob diese Idee zum Patent angemeldet werden soll. Fällt die Entscheidung positiv aus, wird die Idee beim Patentamt eingereicht, dort geprüft und, wenn alle Kriterien erfüllt wurden, das Patent erteilt.

Der Schutz der Patente ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, denn durch den Patentschutz wird der Konkurrenzdruck verringert. So ist es möglich, Innovationen im Windschatten der Patente voranzutreiben. Als innovatives Unternehmen ist es uns natürlich wichtig, dass wir in Bezug auf Patentanmeldungszahlen vorne mitspielen. Allerdings bin ich nicht so stark auf die Zahlen behaftet. Es ist viel bedeutsamer, die richtigen Patente anzumelden als die meisten.