INSM-Studie: Steuerfreie Zuverdienstmöglichkeit für Rentner brächte Wachstumseffekte von bis zu 18,2 Milliarden Euro
Die von CDU und FDP geforderte „Aktivrente“, bei der Rentner steuerfrei bis zu 2.000 Euro im Monat hinzuverdienen könnten, hätte erhebliche positive wirtschaftliche Effekte. Die dadurch herbeigeführte zusätzliche Erwerbstätigkeit von Rentnern könnte eine jährliche Bruttowertschöpfung zwischen 3,6 Milliarden Euro im schlechtesten Szenario und 18,2 Milliarden Euro im besten Szenario generieren. Dies ergibt eine PROGNOS-Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
Zusätzliche Steuereinnahmen und Sozialbeiträge liegen laut Studie je nach Szenario zwischen 1,3 und 5,2 Milliarden Euro. Dem gegenüber stehen Mitnahmeeffekte oder entgangene Steuereinnahmen der bereits heute erwerbstätigen Rentner. Sie belaufen sich auf 1,6 Milliarden Euro. Das bedeutet rechnerisch: Ab einer zusätzlichen Beschäftigung von gut 72.000 Personen profitiert der Staatshaushalt von der Aktivrente.
Die „Aktivrente“ könnte über die damit beschäftigten Rentner hinaus 20.000 bis 60.000 Arbeitsplätze sichern oder schaffen, was den Konsum und die Wirtschaft in nachgelagerten Branchen stärkt.
Die Studie betrachtet drei Szenarien – ein pessimistisches, das mit 50.000 zusätzlich arbeitenden Rentnern rechnet, ein moderates mit 150.000 arbeitenden Rentner und ein optimistisches mit 300.000 Rentnern, die die Aktivrente nutzen würden. Aktuell gehen knapp 1,5 Millionen Arbeitnehmer pro Jahr in Rente. Diese Zahl wird in den nächsten Jahren ansteigen. Die Kernfrage der Studie ist, welche volkswirtschaftlichen Wirkungen mit der zusätzlichen Beschäftigung von Menschen im Rentenbezug verbunden sind und welche Kosten durch die steuerlichen Regelungen der Aktivrente entstehen.
INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben kommentiert:
„Die Aktivrente wäre ein wichtiger Baustein für zusätzliches Wirtschaftswachstum. Sie müsste in das Sofortprogramm jeder neuen Regierung, weil sie schnell umsetzbar ist und sofort wirkt. Bevor man über die Anhebung des Renteneintrittsalters streitet, könnte man mit der Aktivrente erstmal freiwillig wichtige Fachkräftepotenziale heben.“
Die Studie zeige, so Alsleben, dass in allen Szenarien positive Effekte für die Volkswirtschaft entstünden:
„Schon ab 72.000 Rentnern, die die Aktivrente nutzen, würden die Einnahmen des Staates den Wert der erlassenden Steuern übersteigen.“
Dabei sei es wahrscheinlich, dass deutlich mehr Rentner die Aktivrente nutzen würden.
„Das wäre gut für die Rentner, weil sie mehr Kaufkraft haben, es wäre gut für die Arbeitgeber, damit die Fachkräftelücke nicht zu groß wird, und es wäre gut für den Staat, weil er zusätzliche Einnahmen generiert.“