In ihrer Gemeinschaftsdiagnose vom April dieses Jahres haben die Forschungsinstitute für Deutschland in diesem Jahr ein wirtschaftliches Wachstum von real 0,9 Prozent prognostiziert. Das IW Köln ist mit 1,25 Prozent Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts etwas optimistischer. Was die Aussichten für das nächste Jahr anlangt, ist man sich dagegen einig. Um zwei Prozent soll die preisbereinigte Wirtschaftsleitung im Jahr 2013 zulegen.
18. Mai 2012
Der Arbeitsmarktindex (blaue Linie oben in der Grafik) hat im April den zweiten Monat in Folge nachgegeben. Sowohl die Zahl der offenen Stellen, als auch die Zahl der Arbeitslosen haben zu der Verschlechterung beigetragen:
Insgesamt büßte der Arbeitsmarktindex im April 0,4 Prozent ein und machte damit den Zuwachs im Vormonat von 0,2 Prozent wieder mehr als zunichte.
Auch der Wachstumsindex (schwarze Linie in der Grafik oben) musste im April Federn lassen:
Insgesamt verlor der Wachstumsindex damit im April 1,2 Prozent und konnte somit nicht an die Erfolge der letzten drei Monate anknüpfen.
Wegen der Verluste im April erreicht der Arbeitsmarktindex in diesem Monat fast den unteren Rand des Vollbeschäftigungskorridors! Zur Erklärung: Bleibt der Arbeitsmarktindex im Vollbeschäftigungskorridor, sinkt die Arbeitslosenquote bis zum Jahr 2015 auf zwischen 3 und 4 Prozent. Im März 2010 hatte er erstmals den unteren Trichterrand durchbrochen und sich in den Vollbeschäftigungskorridor bewegt. Jetzt droht ein erneutes Abrutschen unterhalb des Vollbeschäftigungskorridors. Es bedarf in den nächsten Monaten kräftigere Impulse auf dem Arbeitsmarkt, um nicht den Trichter zu verlassen und das Ziel der Vollbeschäftigung bis Mitte 2015 aus dem Auge zu verlieren.
Der Wachstums- und Arbeitsmarktindex sind Bestandteil des Deutschland-Checks, eine monatlich erscheinende Dauerstudie der INSM und der WirtschaftsWoche. Insgesamt besteht der Deutschland-Check aus drei Teilen: Die Entwicklung von Wachstum und Beschäftigung, einer Beurteilung neuer Gesetze und einer Umfrage unter Wirtschaftsexperten, Arbeitnehmern und Arbeitgebern.