Die geplanten Einschränkungen der Zeitarbeit bedrohen die Arbeitsplatzchancen Geringqualifizierter. Darauf deuten Daten hin, die der Arbeitsmarktexperte Holger Schäfer vom IW Köln in Berlin vorstellte (siehe Download "Präsentation Schäfer"). Bei einer Veranstaltung der INSM erinnerte Schäfer daran, dass ein Viertel der Zeitarbeitnehmer keine berufliche Ausbildung haben.
4. November 2015Präsentation Schäfer Pressemeldung herunterladen10 Fakten zur ZeitarbeitFotos vom FrühstücksdialogKampagne Zeitarbeit
Die Bundesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, die Überlassungshöchstdauer von Zeitarbeitnehmern auf 18 Monate zu beschränken. Darüber hinaus soll festgelegt werden, dass Zeitarbeitnehmer künftig spätestens nach neun Monaten hinsichtlich des Arbeitsentgelts mit der Stammbelegschaft gleichgestellt werden. Ein entsprechender Gesetzentwurf dazu wird voraussichtlich in den kommenden Tagen vorgestellt.
Im Rahmen der INSM-Veranstaltung wies der Unionspolitiker Albert Stegemann MdB und Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales, darauf hin, dass die zusätzlichen Regelungen das bestehende Regelwerk ergänzen sollen „und nicht die wünschenswerten Funktionen beeinträchtigen“ (siehe auch Video unten). Zwar habe es früher Missbräuche gegeben, „für die geplante gesetzliche Änderung müssen wir allerdings die Zeitarbeit von heute betrachten. Heute ist dieser Bereich des Arbeitsmarktes weitgehend reguliert und hat seine feste Bedeutung“, erklärte Stegemann weiter.
„Zeitarbeit bietet vor allem Arbeitssuchenden eine gute Brücke in den Arbeitsmarkt“, erklärt der Geschäftsführer der INSM, Hubertus Pellengahr. Fast zwei Drittel der Zeitarbeitnehmer gingen unmittelbar vor ihrer Einstellung keiner Beschäftigung nach. „Wer diese Brücke zum Einsturz bringt ist verantwortlich, wenn die Arbeitslosigkeit Geringqualifizierter wieder ansteigt. Die Bundesregierung sollte daher auf zusätzliche und schädliche Einschränkungen verzichten“, so Pellengahr.
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