Die Bürger kennen die Folgen des demografischen Wandels offenbar sehr viel besser, als manche Politiker glauben. Und sie wissen, wie wichtig private Vorsorge ist. Nur beim Renteneintrittsalter ist noch Aufklärungsarbeit nötig, das zeigt eine Emnid-Umfrage.
20. April 201679 Prozent der Deutschen fürchten, dass die Rentenbeiträge in Zukunft stark oder sehr stark steigen werden. 72 Prozent gehen davon aus, dass gleichzeitig das Rentenniveau sinkt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Initiative Neue Soziale Markwirtschaft (INSM). Die Bürgerinnen und Bürger wissen nicht nur, dass die Lasten des demografischen Wandels zwischen den Generationen verteilt werden müssen, diese Generationengerechtigkeit ist 79 Prozent auch sehr wichtig.
Eine große Mehrheit der Deutschen weiß, was zu tun ist: 72 Prozent halten private Vorsorge für ein geeignetes Mittel, um auf immer mehr Rentner und gleichzeitig deutlich weniger Beitragszahler zu reagieren. Als weitere Maßnahme befürworten 87 Prozent Frauen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Angesichts sinkender Bevölkerungszahlen halten 69 Prozent die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte für ein geeignetes Mittel zur Rentenstabilisierung. Hingegen sind erst 27 Prozent davon überzeugt, dass das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung angepasst werden muss. Dazu Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM: „Trotz der Einführung der Rente mit 63 ist den Deutschen klar, dass die Jungen nicht allein die künftigen Kosten des demografischen Wandels tragen können. Politiker, die jetzt ernsthaft eine Anhebung des Rentenniveaus fordern, haben das offensichtlich noch nicht begriffen. Die undifferenzierte Anhebung des allgemeinen Rentenniveaus auf Kosten der Erwerbstätigen muss schleunigst vom Verhandlungstisch.“
Um die Renten zukunftsfest und generationengerecht finanzierbar zu halten fordert die INSM den Stopp der Rente mit 63, den Stopp der beitragsfinanzierten Mütterrente, die kontinuierliche Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung und einen Verzicht auf die Einführung einer sogenannten Lebensleistungsrente.
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