Integration gelingt durch Qualifikation und Arbeit. Diese These hat sich seit dem Zustrom der Flüchtlinge als gesellschaftlicher Konsens durchgesetzt. Doch ist bislang noch nicht genug passiert, um gute Integrationsbedingungen zu schaffen. Eine Studie von TNS Emnid erfragte, wie Integration gelingen kann.
27. April 2016Kampagne "Grosse Aufgaben"Gesamte Emnid Umfrage Download Umfrage Download AnzeigeUnsere Forderungen
Knapp drei Viertel der Deutschen teilen die Überzeugung, dass eine erfolgreiche Integration von der Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes abhängt. Das hat TNS Emnid im Rahmen unserer repräsentativen Deutschlandumfrage ermittelt. Vom 4. bis zum 10. April wurden 1.000 Personen zu den großen Zukunftsthemen in unserem Land befragt, unter anderem zu Integration und Zuwanderung.
So sehen es auch die Experten. Für Flüchtlinge mit hoher Bleibeperspektive muss der Zugang zu qualifizierenden Bildungsangeboten und zum Arbeitsmarkt erleichtert werden. Gleichzeitig braucht Deutschland Fachkräfte aus Drittstaaten, um demografiebedingte Fachkräfteengpässe zu schließen.
Was jetzt zu tun ist:
72 Prozent der Deutschen betrachten die Integration der Flüchtlinge als eine dringliche gesellschaftliche Aufgabe. Um diese zu bewältigen, halten zwei von drei Befragten den Abbau von Beschäftigungshürden für sinnvoll. Dazu zählen auch die Einstellungsbeschränkungen in der Zeitarbeit. 59 Prozent der Deutschen beurteilen deren Beseitigung als sinnvoll, um Flüchtlingen den Sprung in die Erwerbsarbeit zu erleichtern. Neben einer Öffnung des deutschen Arbeitsmarkts fordern die Befragten auch eine bessere Teilhabe an Bildungsangeboten und eine Beschleunigung der Asylentscheide.
Die Deutschen betrachten die Integration der Flüchtlinge als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Bei deren Bewältigung sehen sie daher mehrheitlich nicht nur Politik und Behörden, sondern auch die deutsche Wirtschaft in der Verantwortung (63 Prozent).
Um den Fachkräftemangel zu kompensieren, braucht es zugleich eine bedarfsgerecht gesteuerte Zuwanderung aus Drittstaaten. So ist es nur folgerichtig, wenn sich eine Mehrheit von 69 Prozent der Befragten für eine gezielte Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland ausspricht, um den Folgen des demografischen Wandels zu begegnen.