Deutschland ist in den vergangenen Jahren gerechter geworden. Vor allem im Bereich der Chancengerechtigkeit, sowie bei der Leistungs- und Generationengerechtigkeit, konnten deutliche Fortschritte erzielt werden. Das ist das Ergebnis eines Vergleichs von 28 OECD-Staaten, den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erstellt hat.
26. Februar 2013Studie herunterladen Pressemeldung herunterladenVideo-Interview mit Prof. Enste anschauenInfografik: Wie gerecht ist Deutschland?
Im internationalen Vergleich belegt Deutschland im Gesamtergebnis mit Rang 7 einen Platz im oberen Drittel und hat gute Aussichten, sich in Zukunft noch weiter zu verbessern.
Der geringste Handlungsbedarf zeigt sich im Bereich der Bedarfsgerechtigkeit, also bei der Deckung der Grundbedürfnisse jedes Gesellschaftsmitgliedes.
Weiteres Aufholpotential besteht bei der Chancengerechtigkeit. Hier konnte Deutschland dank guter Beschäftigungsentwicklung seine Position von Rangplatz 24 auf 14 steigern. Verbesserungsbedarf offenbart der Vergleich im Bereich der Bildung.
„Die Politik muss die Weichen dafür stellen, dass die Chancen, am Wohlstand teilzuhaben, für alle gleich gut sind“, so Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. „Die Chancengerechtigkeit ist das zentrale Versprechen der Sozialen Marktwirtschaft. Die können und müssen wir in Deutschland weiter verbessern“. Dazu müsse das Bildungssystem im Fokus der Anstrengungen stehen. Eine bessere und individuelle Förderung von Geringqualifizierten und deutliche Integrationsanstrengungen gehörten jetzt auf die Agenda.
Die Studie zeigt, dass die Soziale Marktwirtschaft die besten Voraussetzungen für Gerechtigkeit bietet. „Die nordischen Länder gelten in Gerechtigkeitsfragen vielen als Vorbild. Auch in unserem Ranking liegen sie an der Spitze“ kommentiert Dr. Dominik Enste, Autor der Studie. „Diese Erfolge sind einer marktwirtschaftlichen Politik zu verdanken, in Schweden zum Beispiel dem Einsatz von Gutscheinen im Bereich der Sozial- und Bildungspolitik, in Dänemark einem flexiblen Arbeitsmarkt“, so Enste weiter. Auch hätten alle Nachbarn im Norden der Haushaltskonsolidierung Priorität gegeben. Dies könne für Deutschland nur Vorbild sein.
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