Die große Mehrheit der deutschen Unternehmen lehnt die Umsetzung der Energiewende in der bisherigen Form ab. 70 Prozent halten die EEG-Umlage, über die der Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert wird, nicht für das richtige Instrument. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Unternehmen, die von IW Consult, einer Tochtergesellschaft des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WirtschaftsWoche (WiWo) durchgeführt wurde.
21. September 2012Gesamte UmfrageEnergiewende machen, EEG stoppen! Stimmen Sie jetzt ab!
„Wir stehen zur Energiewende, aber wir können die Ziele zu deutlich niedrigeren Kosten verwirklichen", sagt Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM. Laut einer im Auftrag der INSM erstellten Studie würde ein wettbewerbsorientiertes Finanzierungsmodell den Ausbau der erneuerbaren Energien in den kommenden acht Jahren um bis zu 52 Milliarden Euro günstiger machen.
Steigende Energiepreise werden nach Arbeitgeberangaben zunehmend zum Problem für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Wenn die Energiekosten steigen – was von vielen Beobachtern erwartet wird – wird die Wettbewerbsfähigkeit zunehmend gefährdet: Mehr als jedes vierte Unternehmen gibt dies in der Umfrage an. Derzeit sehen 20 Prozent der Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch den bisherigen Anstieg der Energiekosten in Gefahr.
Neben den Kosten wird auch die Versorgungssicherheit ein größeres Problem. Ein Viertel der Unternehmen sieht Standortnachteile durch häufiger gewordene Spannungsschwankungen oder Stromausfälle. Wenn solche Schwankungen oder Ausfälle zunehmen würden, wäre davon sogar die Mehrheit der Unternehmen betroffen: 56,2 Prozent gehen davon aus, dass dies ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen würde.
Für das IW-Unternehmervotum wurden vom 27. August bis zum 9. September 2012 insgesamt 780 Vertreter von Unternehmen aus Deutschland online befragt. Die Unternehmen stammen aus der Industrie sowie den industrienahen Dienstleistungen. Die Antworten der Teilnehmer wurden anhand der Anzahl der Unternehmen im Unternehmensregister für Deutschland hochgerechnet.